So fing alles an...

Im Sommer 1992 organisieren Suzana Lipovac und ihre Freunde einen ersten Hilfsgütertransport von Stuttgart in ein kroatisches Flüchtlingslager bei der Stadt Cakovec, welches bosnische Kriegsflüchtlinge beherbergt. Von da an finden 1 – 2 Hilfsgütertransporte/Monat statt. Die gesammelten Spendengelder werden von dem katholischen Pfarramt Salvator und später vom Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart verwaltet und für Transportkosten, sowie für die Beschaffung von Hilfsgütern vor Ort ausgegeben.

1993

Einsatz im Kriegsgebiet

Bosnien

Suzana Lipovac begleitet erstmalig einen Hilfsgütertransport in ein stark umkämpftes Kriegsgebiet in Nordbosnien (Gradacac/Posavina-Korridor) und evakuiert von dort kriegsverletzte, amputierte Kinder und Jugendliche nach Stuttgart. Für die Waisen und Unbegleiteten unter ihnen übernimmt sie die Vormundschaftserklärung.

1993

Gründung KinderBerg e.V.

Aufgrund des Zuspruchs vieler Spender und Ehrenamtler, sowie der steigenden Anzahl von Hilfsgütertransporten und der langfristigen Verantwortung für die evakuierten, kriegsverletzten Kinder und Jugendliche gründet die Privatinitiative einen eigenen Verein. Er erhält den Namen “KinderBerg”, weil der Verein für die folgenden Generationen unmögliche Berge versetzen und unaufhaltsame Steine ins Rollen bringen möchte.

Satzung:

1994

Kriegstraumatisierte Kinder

Bosnien-Herzegowina

Im zweiten bosnischen Kriegsjahr gibt es immer mehr Kinder, die psycho-somatische Auffälligkeiten aufzeigen. KinderBerg eröffnet eine der ersten psycho-sozialen Zentren für kriegstraumatisierte Kinder in Bosnien-Herzegowina. Das Projekt wird von Dr. Arnautalic (Psychiater) geleitet und behandelt hauptsächlich Srebrenica-Flüchtlinge.

Presse:

1996

Partner des UNHCR

Kosovo

Kurz nach Ende des Bosnien-Krieges befürchtet KinderBerg e.V. den Beginn eines neuen gewaltätigen Konfliktes im Kosovo. Um dem ethnischen Konflikt entgegenzuwirken beginnt der Verein als offizieller “UNHCR implementing partner” gleichzeitig im serbischen Belgrad und im albanischen Kosovo hochqualifizierte, medizinische Ausbildungsprojekte durchzuführen.
Täglich arbeiten kosovarische und serbische Ärzte, zusammen mit internationalen Ärzten am Krankenbett.

1999

Nothilfe für Kriegsflüchtlinge

Mazedonien, Kosovo

Evakuierung der Mitarbeiter nach Mazedonien. Während der NATO-Luftangriffe führt KinderBerg medizinische Nothilfeprojekte für ca. 12.000 Patienten in Mazdonien durch. Ein befreundeter deutscher Journalist, Gabriel Grüner (Stern-Magazin) wird am 13.6.1999 im Kosovo ermordet. Wenige Tage später kehrt KinderBerg ins Kosovo zurück und eröffnet in seinem Gedenken ein Therapie- und Bildungszentrum für kriegstraumatisierte Kinder und Jugendliche.

Mehr: 

2002

Erster Einsatz in Afghanistan

Mit Sturz der Taliban beginnt KinderBerg im Frühjahr 2002 mit ersten humanitären Nothilfsprojekten in Afghanistan. Durch Zuwendungen des Auswärtigen Amtes wird der Einsatz von mobilen Ambulanzen für sozial Schwache (insbesondere Frauen und Kinder) in Qal’ eh Patchak (Kabul / Stadtrand südwestlich) Provinz Kabul und der Gemeinde Mousai , Provinz Logar finanziert.

2003

Dokumetarfilm "Afghanen flirten nicht"

Afghanistan / Stuttgart

Jochen Frank hat  KinderBerg über 6 Monate lang bei der Arbeit begleitet. Der Film hat folgende Preise erhalten:

  • Baden-Württembergische Filmindustrie 2004
  • 38. Internationale Hofer Filmtage, Kodak Award 2004
  • IDFA Amsterdam 2004, First Appearance Competition
  • Deutscher Fernsehpreis 2005 (Förderpreis)

Mehr:   Trailer auf Youtube

2004

Basisgesundheitsdienst

Afghanistan, Provinz Logar

In der südlich von Kabul gelegenen Provinz Logar unterstützt KinderBerg das afghanische Gesundheitsministerium bei der Umsetzung eines Basisgesundheitsdienstes für die ländliche Bevölkerung.

Bis 2004 werden durch Fördermittel des Auswärtigen Amtes 8 Ambulanzen errichtet, in denen täglich ca. 80 bis 100 Patienten medizinisch betreut werden. KinderBerg bildet in dieser Zeit dazu rund 300 Geburtshelferinnen, Dorfpfleger und Krankenschwesternhelferinnen aus.

2005

Hilfe für Tsunami-Flutopfer

Sri Lanka, Ampara Distrikt

Am 26. Dezember 2004 zerstört ein Tsunami die Küstenregionen Sri Lankas.
KinderBerg International e.V. beginnt im Sommer 2005 mit dem Projekt „Gemeindeorientiertes, integratives Therapie- und Bildungsprojekt für Flutopfer“.

Trotz des wiederaufflammenden Bürgerkriegs gelingt es, die Projektinhalte unter erschwerten Bedingungen umzusetzen und Menschen nachhaltig zu helfen, die ihrer gesamten Lebensgrundlage beraubt wurden.

Projekt Tsunami-Hilfe

2006

Community Building

Afghanistan, Nordprovinzen

KinderBerg International e.V. weitet seine Hilfsprojekte in Afghanistan auf die Provinzen Kunduz, Baghlan, Takhar, Badakshan aus und unterstützt den afghanischen Staat bei der Umsetzung eines staatlichen, basismedizinischen Gesundheitswesens.

Mit Fördermitteln des Auswärtigen Amtes und privaten Spendengeldern werden unter Einbindung der Dorfgemeinschaften insgesamt 52 Gesundheitsstationen in entlegenen, ländlichen Gebieten aufgebaut und betrieben.

Projekt Community Building

2007

Projektstandort Nepal

Nepal

KinderBerg startet mit einem neuen Projekt in Nepal. Im Zentrum der Arbeit steht die Unterstützung von ländlichen Gesundheitsstationen durch die Bereitstellung von medizinischen Geräten, Medikamenten und auch zusätzlichem Personal. Dazu führt ein internationales Ärzteteam Operations-Camps in unterversorgten Bergregionen durch und versorgt Patienten durch plastisch-wiederherstellende Eingriffe bei Verbrennungen und allgemeinchirurgischen Operationen.

Projekt rauchfreie Kochstationen
Projekt Gesundheitsstationen
Projekt mobile Operstionscamps
Projekt Frauenhaus für Verbrennungsopfer

2007

Hilfe für Straßenkinder

Elfenbeinküste

Die Projekte finden in einem der ärmsten Stadtteile Abidjans statt. Der Schwerpunkt liegt in der sozialen Arbeit mit Aidswaisen und der Eröffnung eines Vorschulkindergartens für Straßenkinder.
Die Katastrophe „Aids in Afrika“ hat KinderBerg zum ersten Mal persönlich gesehen und es sprengt alles bisher erfahrene. Aids ist kein Krieg und keine Naturkatastrophe, sondern „nur“ eine Infektionskrankheit, deren Übertragung verhindert werden kann.

Projekt Hilfe für Straßenkinder

2008

Hebammeninternat

Afghanistan, Feyzabad, Provinz Badakhshan

Im Februar 2008 eröffnet KinderBerg ein Hebammeninternat in der Provinzhauptstadt Feyzabad und ermöglicht Hebammenschülerinnen, die aus den ländlichen Regionen Badakhshans stammen eine professionelle Ausbildung. Durch die eigens für diesen Zweck errichtete Unterkunft und Betreuung junger Frauen leistet KinderBerg International e.V. einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der hohen Mütter- und Kindersterblichkeitsrate in Afghanistan.

Projekt Hebammeninternat

2009

Marion Dönhoff Preis

Im November 2009 wird KinderBerg International e.V. der „Marion Dönhoff Förderpreis für internationale Verständigung und Versöhnung“ von der Wochenzeitung Die Zeit, der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Marion Dönhoff Stiftung verliehen.

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2009

Europäischer Bürgerpreise

Das EU-Parlament verleiht den Europäischer Bürgerpreis an Suzana Lipovac.

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2011

Hebammenunterkunft

Afghanistan, Provinz Kunduz

KinderBerg Interantional unterstützt weiterhin die Ausbildung von Gesundheitsschülerinnen.
Nach Feyzabad wird im April auch in der Stadt Kunduz eine Unterkunft für Hebammen- und Krankenschwesternschülerinnen eröffnet.
Ziel der beiden Einrichtungen ist es, den aus dem überwiegend schwer zugänglichen Umland stammenden Schülerinnen eine sichere, kulturell und traditionsangepasste Unterbringung zu ermöglichen, die neben freier Unterkunft auch kostenlose Verpflegung und Fahrtransporte zur staatlichen medizinischen Fakultät beinhaltet.

2011

Bundesverdienstkreuz

2011 wird der Gründerin und geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden KinderBergs, Suzana Lipovac, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Staatssekretär Klaus-Peter Murawski feierlich verliehen.

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2012

Mütterschulungszentrum

Afghanistan, Feyzabad, Provinz Badakhshan

Zur Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben privater deutscher Träger bewilligt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die finanzielle Zuwendung für den Aufbau eines Mütterschulungszentrums in Feyzabad, um Frauen zu schulen und ihre wirtschaftliche und gesellschaftlichen Teilhabe zu fördern.

Projekt Mütterschulungszentrum

2016

Psychosoziales Projekt

“Balkanroute”, Serbien

„Erste Hilfe für die Seele“ – In Kooperation mit der lokalen Partnerorganisation „Centar Inventiva“ implementiert KinderBerg seit Mai 2016 in drei serbischen Aufnahmezentren das psychosoziale Flüchtlingshilfe Projekt “Erste Hilfe für die Seele”.

Das Hauptziel des Engagements an der serbisch-mazedonischen Grenze besteht darin, den geflüchteten Kindern und unbegleiteten Minderjährigen durch psychosoziale Betreuung bei der Überwindung und Verarbeitung von zum Teil traumatischen Fluchterfahrungen zu helfen.

Projekt Betreuung von Flüchtlingen

2017

Junge Afghanische Flüchtlinge im Handwerk

Deutschland, Baden-Württemberg

Das Projekt findet in Stuttgart statt und unterstützt ansässige junge Menschen aus Afghanistan bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz im Handwerk und bietet ihnen während dieser Zeit eine fortlaufende pädagogische und soziale Betreuung an.

Darüber hinaus erhalten die Ausbildungsbetriebe Unterstützung und Entlastung, indem sich die Betreuer/innen KinderBergs um ihre außerbetrieblichen und schulischen Lebensbereiche kümmern.

Das Team verfügt über ein vielschichtiges Fachwissen im Bereich der beruflichen Bildung, der psychosozialen Betreuung und hat muttersprachliche Übersetzer.

Projekt Flüchtlinge im Handwerk

2018

Heimkehrberatung

Deutschland, Baden-Württemberg

Das Projekt richtet sich an afghanische Staatsangehörige, die an einer Rückkehr in ihre Heimat interessiert sind, sich aufgrund eines abgelehnten Asylbescheides im Entscheidungsprozess befinden oder sich bereits für eine Heimkehr entschieden haben.

Das Rückkehrerprojekt wird zu 75 % aus dem AMIF (Asyl-, Migrations-, Integrationsfond) der EU finanziert.

KinderBerg Fachkräfte aus der Entwicklungszusammenarbeit , die mehrere Jahre in Afghanistan tätig waren, beraten die Klienten und begleiten sie, falls sie sich zu einer Rückkehr entschliessen.

Projekt Heimkehrberatung

2019

Gesundheitsförderung

Afghanistan, Feyzabad, Provinz Badakhshan

220 Oberstufenschülerinnen aus Feyzabad nehmen in diesem Jahr an einem durch KinderBerg initiierten Gesundheitsschulungsprogramm an staatlichen Mädchenschulen teil. Dieses richtet sich inhaltlich und strategisch nach dem Lehrplan des afghanischen Gesundheitsministeriums.

Durch den Wissenstransfer können die Mädchen das Erlernte an ihre Familien weitergeben und somit auf dem Gebiet der Gesundheitsprävention zu einer dauerhaften positiven Verbesserung Ihrer Lebenssituation beitragen.

Projekt zur Gesundheitsförderung

2020

Corona Nahrungsmittelhilfe

Afghanistan, Feyzabad, Provinz Badakhshan

Am 11.03.2020 stuft die Weltgesundheitsorganisation das Ausbruchsgeschehen des Coronavirus als weltweite Pandemie ein.

Zur Sorge über die Verbreitung des Virus, droht in Afghanistan der Zusammenbruch der Grundversorgung und infolgessen eine Hungersnot.

KinderBerg reagiert umgehend mit einer Soforthilfe, um die schutzbedürftigsten Patienten des Mutter-Kind-Hauses, nach festgelegten Sozialkriterien auszuwählen und über einen Zeitraum von sechs Monaten mit essentiellen monatlichen Lebensmittelrationen zu versorgen.

Projekt Coronahilfe

2021

Winternothilfe

Afghanistan, Feyzabad, Provinz Badakhshan

Mit dem Abzug der USA und Ihren Nato Verbündeten aus Afghanistan und der Machtübernahme durch die Taliban gerät das Land in eine erneute Krise.

Trotz der schwierigen politischen Lage entschließt sich KinderBerg in Afghanistan zu bleiben und seine Projekte fortzusetzen. Nachdem sich die humanitäre Lage im Laufe des Winters dramatisch verschärft reagiert KinderBerg mit einer Winternothilfe und versorgt notleidende Familien mit essentiellen Grundnahrungsmitteln.

Projekt Winternothilfe

2022

Nothilfe Ukraine

Deutschland, Stuttgart und Ukraine

Die Ukraine befindet sich im Kriegszustand und viele Menschen, vor allem Frauen und Kinder, sind auf der Flucht.

Menschen mit speziellen medizinischen und sozial-psychologischen Bedürfnissen sind in besonderem Maße betroffen. Mit dem Projekt „VeronikaBerg“ leistet KinderBerg Hilfe und bietet ca. 6 Familien Zuflucht und ganzheitliche sozial-medizinische und psychologische Betreuung im Ukraine-Projekthaus in Stuttgart. Ebenso unterstützt KinderBerg Menschen und Vertriebene vor Ort im Krieg mit einer Sachspendenaktion „Winterhilfe Ukraine“.

Projekt VeronikaBerg

Projekt Winterhilfe Ukraine

2023

Medizinische Behandlung per Telemedizin

Afghanistan, Provinzen Badakhshan und Kunduz

Seit das Taliban-Regime im Dezember 2022 ein Arbeitsverbot für Frauen in Nichtregierungsorganisationen ausgerufen hat, wird die Arbeit vor Ort zunehmend schwieriger. Der Ausschluss angehender Medizinerinnen an Universitäten verschärft die Lage, da es an medizinischem Personal, insbesondere Fachärztinnen, mangelt.
Mit dem Telemedizin – Projekt erhalten schwer kranke Kinder Zugang zu lebensnotwendigen Operationen und Behandlungen in Kabul, die sich ihre Familien oft nicht leisten können. Im Rahmen telemedizinischer Konsultationen wird dabei ein kontinuierlicher Wissenstransfer mit deutschen Fachärzten gefördert.

Projekt Telemedizin

2024

Psychosoziale Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge

Deutschland, Stuttgart und Ukraine

Seit zwei Jahren herrscht Krieg gegen die Ukraine und ein Ende scheint nicht in Sicht. KinderBerg International e.V. engagiert sich gezielt für geflüchtete ukrainische Familien in Stuttgart. Ein Team aus ukrainischen TherapeutenInnen unterstützt die Betroffenen dabei, ihre psychische Gesundheit zu stärken, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, soziale Netzwerke zu knüpfen und Alltagsfragen gemeinsam zu bewältigen. Die interkulturellen Angebote, werden um kunsttherapeutische Kurse insbesondere auch für Kinder mit Behinderung ergänzt und ermöglichen emotionale Entlastung und fördern ein Gefühl der Zugehörigkeit und vermitteln Wertschätzung.

Projekt Psychosoziale Unterstützung für ukrainische Flüchtling