Man sieht wie durch einen Schleier

Geschwisterkinder leiden am kindlichen Katarakt

Die Geschwister Aziza (11 Jahre) und Mustafa (6 Jahre) stammen aus der Provinz Kunduz und sind seit ihrer Geburt beidseitig am Grauen Star erkrankt. Bei dem sogenannten kongenitalen Katarakt handelt es sich um eine schmerzlose Trübung der Linse, die bei der Geburt bereits vorhanden ist oder kurz danach entsteht. Bleibt eine medizinische Behandlung aus, so wie es auch bei Aziza und Mustafa der Fall war, verdichtet sich die Trübung der Linsen im Laufe der Zeit, bis die Augen nur noch zwischen hell und dunkel unterscheiden können. Die beiden Geschwisterkinder konnten auf Grund ihrer Sehbehinderung jahrelang ihren Alltag nur eingeschränkt und mit permanenter Hilfe ihrer Familie meistern.

In Entwicklungsländern wie Afghanistan sind viele Kinder am kindlichen Katarakt erkrankt. Ursachen lassen sich häufig auf ein Ereignis in der Schwangerschaft, wie beispielsweise eine Rötelninfektion der werdenden Mutter zurückführen, können aber auch durch eine Vererbung, einen genetischen Defekt oder eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes Mellitus ausgelöst werden. Ferner besteht die Annahme, dass viele Kinder auch wegen Mangelernährung von der Krankheit betroffen sind.

Unerheblich Ihrer Ursachen, lässt sich der Graue Star nur durch eine Operation behandeln, um die Sehkraft zu erhalten, bzw. wiederherzustellen. Der operative Eingriff, bei dem die getrübte Linse entweder in Vollnarkose oder mit lokaler Anästhesie durch eine Kunstlinse ersetzt wird, ist verhältnismäßig gering und benötigt einen Kostenaufwand von schätzungsweise 200 Euro für ein betroffenes Auge.

Da die meisten Menschen in Afghanistan, so wie Aziza’s und Mustafa’s Eltern zu arm sind, um sich eine Operation leisten zu können, leben etliche Kinder mit einer beschränkten, eingetrübten und verschleierten Sicht. Mit Hilfe des Telemedizin- Projekts konnte KinderBerg die Reise- und Operationskosten für die beiden Kinder im „Aman Eye Hospital“ in Kabul finanzieren. Die Wiederherstellung ihrer Sehkraft war ein unbeschreibliches Geschenk für sie und ihre Familien und brachte ein ausgesprochen hohes Maß an Lebensqualität, Glück und Hoffnung zurück in ihr Leben.

Unterstützen Sie uns, damit wir weiteren Kindern zu mehr Licht und Klarheit in ihrer getrübten Sicht verhelfen können !

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Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin


Mahazullah ist Opfer eines Terroranschlags

Mahazullah überlebt terroristischen Anschlag

Es ist Dienstag, der 6. Juni 2023 acht Uhr morgens. Wie gewöhnlich herrscht zu dieser Zeit ein dichtes Gedränge auf den Straßen Feyzabads, als es plötzlich einen lauten Knall gibt und Sekunden später eine intensive Druckwelle spürbar wird.
Es ist ein Selbstmordanschlag ! Ein Terrorist hatte seinen mit Sprengstoff beladenen Wagen direkt vor dem Amtsgericht der Provinzhauptstadt platziert und die Bombe gezündet. Der stellvertretende Gouverneur Badakhshans und sein Fahrer sind auf der Stelle tot. Es gibt etliche Verwundete, sechs Zivilisten werden schwer verletzt, darunter auch der 13-jährige Junge Mahazullah.
Mahazullah macht gerade eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker. In der Autowerkstatt, die sich gegenüber dem Gerichtsgebäude befindet, wechselt er gerade die Reifen eines Wagens, als es zu der schweren Explosion kommt und er nicht weiß wie ihm geschieht. Unzählige Granatsplitter prasseln auf ihn nieder, dann wird es schwarz um ihn und er verliert das Bewusstsein.

Mahazullah wird schwer verwundet, erleidet schwerste Verbrennungen am ganzen Körper und wird an seinem Kopf und den Augen verletzt.
Nach einer Erstversorgung vor Ort fliegt ihn das afghanische Militär zusammen mit den weiteren Schwerverletzten nach Kabul in das Militärkrankenhaus, wo er notoperiert und auf der Verbrennungsstation behandelt wird, in der Hoffnung sein Leben zu retten.
Eine ehrenamtlich tätige KinderBerg Mitarbeiterin trifft den verletzten Mahazullah erstmalig außerhalb des Militärkrankenhauses aus dem er bereits nach kurzer Zeit, viel zu früh, entlassen wird. Der Junge ist still und spricht kein einziges Wort. Auf Ihre Fragen zu seinem Befinden reagiert er nur mit einem Nicken oder über seine Mutter. Für jede weitere Art von Kommunikation ist er in dieser Situation unempfänglich.

KinderBerg International e.V. entscheidet sich den schwer traumatisierten Jungen zu betreuen und die Familie zu unterstützen, da die afghanische Regierung neben der medizinischen Notversorgung keine weiteren Hilfen für die Anschlagsopfer vorsieht. Die Kopfverletzung und Verbrennungen klingen allmählich glücklicherweise ohne Anzeichen von Infektionen ab, doch seine Brandnarben im Gesicht, an Rücken, Händen, Füssen und Beinen werden für den Rest seines Lebens sichtbar bleiben. Dazu leidet er weiterhin unter einem Kribbeln im verletzten Bein, so dass ihn KinderBerg bei einem Orthopäden vorstellt, der weitere Granatsplitter entfernt und den Jungen auf Grund einer Nervenkompression des Beines weiter behandelt. Bei einem Augenarztbesuch wird dazu eine nicht ausgeheilte Netzhautblutung diagnostiziert, die irreversiblen Schaden hinterlässt und seine Sehkraft unumkehrbar einschränkt, so dass er auf dem verletzten Auge nicht mehr weiter als zwei Meter sehen kann.

Neben den körperlichen Verletzungen hat der Anschlag Mahazullah in höchstem Maße traumatisiert und seelischen Schaden verursacht. Er wirkt introvertiert, zieht sich zurück und verhält sich zuerst anderen Kindern und Angehörigen gegenüber aggressiv. Mit geduldiger, einfühlsamer trauma – sensibler Arbeit  lernt Mahazullah allmählich sein seelisches Leid besser zu verstehen, aus eigenen Kräften die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen und seine Ängste abbauen zu können. Hierbei helfen ihm ganz besonders von KinderBerg finanzierte Zeichen- und Malkurse, die er mit großer Begeisterung und Leidenschaft besucht und sogar erste Anzeichen eines Lächelns auf seinem Gesicht erkennen lassen. Wir hoffen, dass er sich weiter gut erholt, um dann im nächsten Jahr seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker fortsetzen zu können. Wir bleiben In Kontakt zu Mahazullah und leisten der Familie weiterhin soziale Unterstützung. Hierzu benötigen wir Ihre Hilfe!

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Neue Spendenkontonummer!

Neue Bankverbindung für das KinderBerg Spendenkonto

Ab sofort ändert sich die IBAN von KinderBerg International e.V. zu

IBAN: DE33 3702 0500 0001 7500 00
BIC: BFSWDE33XXX

Die Bank für Sozialwirtschaft stellt 2023 ihre Technik um und ändert die Bankdaten. Damit uns ihre Spenden auch weiterhin erreichen, möchten wir sie bitten die IBAN in Ihrem Dauerauftrag zu ändern. Wenn sie uns ohne Dauerauftrag direkt spenden möchten, benutzen sie bitte ebenso die neue IBAN.

IBAN: DE33 3702 0500 0001 7500 00

Hinweis: Überweisungen an unsere alte IBAN (DE86 6012 0500 0001 7500 00) werden noch bis 30.04.2025 korrekt ausgeführt.

Bei Spenden per Lastschriftmandat besteht kein Handlungsbedarf. Hier wurde die Bankverbindung bereits unsererseits aktualisiert.

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!


Wenn die Seele leidet

Gruppensitzungen und Einzelgespräche für ukrainische Flüchtlinge zu Krieg, Flucht und Integration in Deutschland

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor eineinhalb Jahren sind mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Sie konnten dem Krieg entkommen und sich nun in Sicherheit wähnen, doch für viele Ukrainer ist das zurückliegende Leben zerstört und sie leiden unter dem Erlebten. Die Bilder und Erinnerungen an Krieg, Zerstörung, der Verlust der Heimat, geliebten Menschen, vertrautem Alltag und auch der Arbeit werden zur Qual.

Vielen fällt ein Neuanfang in der Fremde schwer, denn der Schmerz das Zuhause zu verlieren und die Unfähigkeit,  zurückkehren zu können sitzt tief. Das Trauma des Krieges hat bei vielen Betroffenen tiefe Spuren hinterlassen.

Um ukrainische Flüchtlinge in Stuttgart bei ihren Schwierigkeiten und Hindernissen für einen Neuanfang in Deutschland und einer guten Integration zu unterstützen, bietet KinderBerg mit Hilfe von ukrainischen geschulten Psychologen, die die Situation ihrer Landsleute sehr gut verstehen, wöchentlich stattfindende Gruppensitzungen für 10-35 Personen an.

Die Themen der Gruppentreffen sind vielfältig und richten sich nach den Interessen der Teilnehmer, wie beispielsweise Stärkung des Selbstwertgefühls, Abbau von Barrieren beim Sprachenlernen, Informationen zu Berufs- und Arbeitsmöglichkeiten, Anerkennungen von Diplomen und Bildungsnachweisen, Arbeit mit Eltern und Kindern, Vorbereitung von Schwangeren auf die Geburt, Umgang von Opfern bei häuslicher Gewalt etc. Dazu gibt es auch spezielle Treffen für Männer und Kriegsveteranen.

Bei den Treffen finden die Teilnehmer Unterstützung und Verständnis dafür, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, dass es jemanden gibt, an den sie sich wenden können, um Hilfe zu erhalten, es Antworten auf Fragen und Lösungen für ihre Probleme gibt und sie durch den Austausch die Möglichkeit zu neuen sozialen Bindungen erhalten.
Im Anschluss an die  Gruppensitzungen wird den Teilnehmern, auch zusammen mit ihren Kindern oder Partnern, darüber hinaus die Möglichkeit zu Einzelgesprächen geboten, um gezielt auf individuelle Schwierigkeiten und Bedürfnisse eingehen zu können.

Das Trauma von Krieg und Vertreibung kann zu vielen psychischen Problemen führen, die allein nicht leicht zu bewältigen sind. Deshalb hilft KinderBerg weiterhin ukrainischen Flüchtlingen mit der Hoffnung und dem Glauben an ein baldiges Ende des Krieges und die Rückkehr zum Frieden.

 

VeronikaBerg“ – Herberge für kranke Flüchtlinge aus der Ukraine, SWR 2 Hörbeitrag (02.04.2023)

 

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Ramish’s Recht auf Gesundheit

Gute Prognosen für Ramish

Ramish ist fünf Jahre und leidet an einem Augentumor, der seinen linken Augapfel deutlich nach außen drückt. Der Tumor vergrößerte sich in den letzten anderthalb Jahren immer mehr, ohne jedoch die Sehkraft des Auges zu beeinträchtigen. Um unangenehmen Blicken und Fragen in der Öffentlichkeit zu entgehen, versteckte er seine Entstellung vorzugsweise hinter einer Augenklappe oder Sonnenbrille.

Über das Telemedizin – Projekt wurde der kleine Junge im Frühjahr 2022 in einer Videokonferenz Frau Dr. Mariam Khaleqi in Deutschland vorgestellt, die mit finanzieller Unterstützung KinderBergs gezielte Untersuchungen bei Fachärzten in Kabul empfahl. Die resultierenden Befunde wiesen ein sogenanntes Gliom, eine spezielle Tumorform des Sehnervs auf, der sich unaufhaltsam im linken Auge vergrößerte. Da es sich in Ramish’s Fall um einen gutartigen Tumor 1. Grades handelte, konnte man grundsätzlich von guten Heilungschancen ausgehen, nicht jedoch in Afghanistan. Auf Grund der Komplexität, mangelnden medizinischen Expertise, sowie fehlender medizinischer Infrastruktur, lehnten die afghanischen Augenärzte in Kabul die Behandlung ab und hielten eine operative Tumorentfernung in Afghanistan für unmöglich. Eine ausbleibende Behandlung bedeutete für Ramish jedoch eine weitere Vergrößerung und mögliche Streuung des Tumors, die nicht nur zum Verlust seines Auges und zur Erblindung führen würde, sondern langfristig auch sein Leben gefährden würden.

Artikel 24 der UN-Kinderrechtskonventionen fordert das Recht eines jeden Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit, sowie auf Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit.

Dieses Grundrecht auf Gesundheit sollte für Ramish, ähnlich wie für unzählige Kinder in Afghanistan, keine Gültigkeit haben.

Um dem kleinen sympathischen Jungen dennoch ein Höchstmaß an medizinischer Versorgung zu ermöglichen, beschloss KinderBerg im Konsens mit dem gesamten Telemedizin – Team, ihn in Begleitung seines Vaters, trotz größter logistischen Herausforderungen und unklarem Ausgang, für eine lebensrettende Behandlung nach Pakistan zu schicken. Die unvorstellbaren bürokratischen Erfordernisse, mit Erstellung von Reisepässen, nervenaufreibenden Visabeantragungen, Terminvereinbarungen in pakistanischen Krankenhäusern in Peshawar und im über 1.200km entfernten Lahore wurden zur Belastungsprobe, ebenso wie die Trennung Ramish’s von seiner Mutter und Geschwistern für ungewisse Zeit.

In den folgenden Wintermonaten mit chemotherapeutischen Spritzenbehandlungen, sowohl in Pakistan als auch zu Hause, kam es immer wieder zu Komplikationen wie widerkehrende Infektionen, Entzündungen des Auges und es drohte eine Ruptur des Augapfels, die Ramish’s Leben in höchstem Grad gefährdeten. In einer Notoperation in Pakistan konnte Ramish’s linkes Auge jedoch glücklicherweise mitsamt Tumor entfernt und sein Leben gerettet werden.

Trotz des Verlusts seines linken Auges hat Ramish bis heute nicht den Mut verloren und sich gut von den zurückliegenden Strapazen erholt. In drei Monaten, wenn die OP Wunde gut verheilt ist, wird er noch einmal nach Pakistan reisen, um eine Augenprothese zu erhalten. Seine Augenklappe hat er bis dahin längst abgelegt.

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Herz-OP für Abobakr

Eine Herzoperation rettet Abobakr’s Leben

Abobakr ist fast zwei Jahre alt und wurde mit einem Loch in seinem Herzen geboren. Das Loch befindet sich in der Scheidewand zwischen den beiden Herzkammern, einem sogenannten Ventrikelseptumdefekt (VSD) und führt zu einer Fehlleitung des Blutstroms, der negative Auswirkungen auf Herz-, Lungen- und Körperkreislauf verursacht. Als der häufigste aller angeborenen Herzfehler benötigen betroffene Kinder eine operative Behandlung, da ihre kleinen Herzen im ständigen Dauerstress sind und auf lange Sicht ansonsten versagen.

Im Alter von sechs Monaten wurde Abobakr im Telemedizin – Projekt vorgestellt. Seine Mutter berichtete, dass ihr Sohn bei der Geburt Probleme mit der spontanen Atmung hatte und in den ersten Lebenswochen an anhaltend schwerer Atemnot litt. Die Ärzte stellten den angeborenen Herzfehler fest, der ursächlich für seine Beschwerden war und eine dringende Operation erforderte.

Seine Eltern und drei Geschwister stammten ursprünglich aus dem Bezirk Farkhar in der Provinz Takhar. Vor einiger Zeit waren sie in die Nachbarprovinz Badakhshan gezogen, da der Vater hier eine Arbeit in einem Frisörsalon gefunden hatte. Die Aufwendungen für eine Reise nach Kabul und die Kosten für die dringliche Herz- OP waren für die Familie, die mit dem kleinen Verdienst des Vaters zurecht kommen musste, untragbar und es gab auch niemanden, der ihnen einen Kredit ermöglichte.

In der Folgezeit verschlimmerte sich Abobakr‘s Zustand, er weinte viel, war unruhig, hatte Trinkschwierigkeiten, litt unter Atemnot beim Füttern und entwickelte sich schlecht. Dank der Unterstützung KinderBergs wurde eine Patientenvorstellung in der Hauptstadt ermöglicht, doch auf Grund seines schlechten Allgemeinzustandes musste ein erster Eingriff verschoben werden, bis Abobakr wieder bei Kräften war. Im Sommer 2022 konnte schließlich ein erster überbrückender Eingriff durchgeführt werden, der eine Fehlleitung des Blutes reduzierte. Trotz verminderter Symptome  blieb die Situation für den kranken Jungen kritisch und er verbrachte mehrere Tage auf Intensivstation, bei der wir zusammen mit seiner Familie um sein Leben bangten.
Dank der geduldigen und umfangreichen Betreuung, sowie sozialmedizinischen Unterstützung  war es dieses Jahr endlich möglich die lebensrettende Operation durch eine vollständige Korrektur des Defektes durchzuführen. Abobakr erholte sich rasch und konnte bereits nach wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Heute ist Abobakr gesund, er weist keine Symptome mehr auf und entwickelt sich gut, doch die Anzahl herzkranker Kinder auf unserer Warteliste wächst. Um ihnen, so wie Abobakr, Wahida,  Mohsina und Malika durch eine Operation die Chance auf ein gesundes Leben zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Unterstützung.

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Qadria – eine starke Frau

Zukunft für Qadria

Vor über 12 Jahren kam Qadria erstmalig in eine von KinderBerg  geführte Gesundheitsstation. Zusammen mit ihrer Mutter lebt sie in einer entlegenen Ortschaft namens Darayem, drei Fahrtstunden von der Provinzhauptstadt Feyzabad entfernt. Als kleines Mädchen hatte sich Qadria nach einem Sturz einen komplizierten Knochenbruch zugezogen. Da eine dringend notwendige Operation im weit entfernten Krankenhaus nicht möglich war und die Beinfraktur lediglich mit herkömmlichen Mitteln versorgt wurde, verschlimmerten sich die Symptome und es kam zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Das medizinische KinderBerg Personal arrangierte umgehend eine stationäre Aufnahme und Operation. Es folgten zahlreiche Krankenhausaufenthalte und etliche operative Eingriffe, doch der komplizierte Bruch heilte nie richtig und Qadrias Bein deformierte immer wieder.
Im Rahmen von KinderBergs Kooperation mit der deutschen Bundeswehr konnte das Mädchen einige Zeit später im Feldlazarett in Kunduz vorgestellt und behandelt werden. Die deutschen Ärzte diagnostizierten eine besondere Knochenerkrankung, die zu Verkrümmungen, Frakturen und Rückbildungen der Knochen führen und die schlechte Heilung nach ihrem Sturz als Kind erklärten. Erneut wurden nun im Feldlazarett Operationen und langwierige Behandlungen durchgeführt, die erstmalig eine Stabilisierung des verletzten Beins ermöglichten.

Bis heute leidet Qadria an wiederkehrenden brennenden Schmerzen, die in das ganze Bein und den Rücken ausstrahlen und sie sehr belasten. Die Schmerzen beginnen bei körperlichen Aktivitäten, verschlimmern sich bei Kälte und Bewegung und sind nur durch Schmerzmittel zu lindern. Die Verletzungsstelle entzündet sich bis heute immer wieder und Muskelschwund ist sichtbar, die eine kontinuierliche medizinische Versorgung für die heute 20 jährige junge Frau erforderlich machen.

KinderBerg International e.V. unterstütze Qadria und ihre Mutter während der zurückliegenden Jahre fortwährend. Unzählige Male war sie für Behandlungen in der Provinzhauptstadt im Mutter-Kind Haus und immer ein gern gesehener Gast. Sie beeindruckte uns durch ihre unermüdliche Geduld, Zuversicht, Lebensfreude und ihren Kampfgeist, mit der sie ihre Krankheit, Einschränkungen und Schmerzen erduldete.

Seit KinderBerg das Mutter-Kind Haus schließen musste besucht unsere Hebamme Rohina sie und ihre Mutter gelegentlich in Darayem. Sie wohnen, als frauengeführter Haushalt, ohne einen männlichen Broterwerber, in einer kleinen Lehmhütte auf dem Grundstück eines Onkels in großer Armut. Qadria’s Mutter macht sich große Sorgen über die unsichere Zukunft ihrer Tochter, wenn sie selbst einmal nicht mehr leben sollte.
Um eine sichere Lebensgrundlage zu schaffen fördert KinderBerg, neben ihrer medizinischen Versorgung, Qadria’s kreative Fähigkeiten besonders im Stricken und Sticken, mit denen sich die junge Frau einen kleinen Verdienst erwerben kann. Ebenso übernimmt sie kleine Dienste wie waschen, bügeln, frisieren etc. für die Nachbarschaft.
Als nächstes steht der Ausbau eines kleinen Badezimmers mit Toilette an und die Sicherheit auf der Treppe des Hauses soll verbessert werden, um beide Frauen vor Stürzen zu schützen. Dazu wird Geld für Wasser- und einen Toilettenbrunnen benötigt.
Hierzu brauchen wir ihre Hilfe und bitten Sie für das Telemedizinprojekt zu spenden.

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Mohsina’s kleines Herz hat einen Fehler

Mohsina braucht eine Herzoperation

Eine ehemalige KinderBerg -Mitarbeiterin ist ehrenamtlich für das Telemedizin-Projekt unterwegs und besucht heute Mohsina in Dasht-e Shuhada, einem kleinen Vorort der Provinzhauptstadt Feyzabad. Vor der löchrigen, kargen Lehmhütte trifft sie auf ein kleines zierliches Mädchen, das sichtlich vergnügt und gelöst mit seiner kleinen Schwester spielt. Das war nicht immer so!

Ihre Mutter berichtet, dass Mohsina von klein auf ein schwaches, teilnahmsloses, nach Atem ringendes und weinerliches Kind war, ständig an Infekten erkrankte und ihre Haut statt schimmernd rosig, oft glanzlos bläulich erschien. Die laienhaften Ärzte in den schlecht ausgestatteten Gesundheitsstationen der kargen ländlichen Region waren ratlos und empfahlen den besorgten Eltern, Spezialisten in Kabul aufzusuchen. In ihrer Not nahmen sie die weite kostspielige und gefährliche Reise auf sich, um in der entfernten Hauptstadt rettende Hilfe für ihr Kind zu finden. Hier erhielten sie stattdessen die ernüchternde Nachricht, dass ihre Tochter an einem Herzfehler litt, der ursächlich für ihren schlechten Zustand war. Die Fachärzte diagnostizierten einen sogenannten Ventrikelseptumdefekt, der ein Loch in der Herzmuskelscheidewand zwischen den beiden Herzkammern darstellt und in Mohsina’s Fall einen dringenden operativen Eingriff erforderlich machte.

Eine Herzoperation konnte sich die in großer Armut lebende Familie unmöglich leisten. Mohsina’s Vater hatte nie einen Beruf erlernt und arbeitet als Wächter beim Provinzgericht in Feyzabad. Mit Sturz der Regierung war sein ohnehin karger Monatslohn von 10.000 Afghanis auf 5.000 Afghanis gekürzt worden und betrug umgerechnet weniger als 54 Euro. Hiermit war er kaum in der Lage das Nötigste zum Überleben aufzubringen. Eine Herzoperation für Mohsina mit umgerechneten Kosten von 1.950 Euro, Reise-Aufenthaltskosten, teure Medikamente und Vor-Nachuntersuchungen nicht mit kalkuliert, waren reine Illusion.

Darüber hinaus litt das Mädchen an einer schweren chronischen Unterernährung, mit der sie im vergangenen Jahr in der Unterernährtenstation des Mutter-Kind Haus KinderBergs aufgenommen und behandelt wurde.

Im Rahmen des Telemedizin – Projektes wurde Mohsina auf Grund ihrer Krankengeschichte in einer Videokonferenz der ehrenamtlich tätigen Kardiologin Frau Dr. Khaleqi in Deutschland vorgestellt. Mit finanzieller Unterstützung KinderBergs reisten die Eltern mit ihrem Kind zu einer erneuten medizinischen Vorstellung nach Kabul. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens bestätigte die dringend nötige Herzoperation, die auf Grund Mohsina’s anhaltender schweren Unterernährung jedoch ein zu großes Risiko darstellte. Man vereinbarte eine mehrmonatige engmaschige Ernährungstherapie und Wiedervorstellung sobald sich ihr allgemeiner Zustand verbessert hatte. In den folgenden sechs Monaten erholte sich das kleine Mädchen mit Hilfe von KinderBergs umfassender sozialmedizinischen Unterstützung der ganzen Familie und gezielten Lebensmittelversorgung gut, so dass sie nach einer erneuten Untersuchung in Kabul und Zustimmung der Kardiologen im Ariana Privatkrankenhaus am Herzen operiert werden konnte.
Die OP verlief komplikationslos, so dass Mohsina bereits kurze Zeit später nach Hause entlassen werden konnte.

Zwischenzeitlich wächst die Anzahl Kinder, die mit einem angeborenen Herzfehler zu uns kommen und eine dringende Herzoperation benötigen. Um auch diesen Kindern, wie Mohsina, Wahida, Abobakr und Malika helfen zu können, bitten wir Sie um Unterstützung.

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Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin


Es gleicht einem Wunder

Palliativmedizin verbessert Saniha’s Lebenserwartung eindrucksvoll

Im Frühjahr 2022 kam Saniha zu KinderBerg ins Mutter-Kind-Haus in Feyzabad. Das damals 11-jährige Mädchen litt an den Folgen einer verschleppten und unbehandelten Hepatitis, die sich zu einer chronischen Lebererkrankung entwickelt hatte. Ihre Mutter berichtete von einer Ärzteodyssee in den zurückliegenden vier Jahren, bis hin nach Pakistan, wo die Fachärzte eine Leberzirrhose im ersten Stadium diagnostizierten. Nach Aussagen der Mediziner war eine Lebertransplantation die einzige Heilungschance, die jedoch für die Familie, die sich infolge von Saniha’s Erkrankung bereits verschuldet hatte, unerschwinglich war und bei der katastrophalen medizinischen Infrastruktur in Afghanistan keine realistische Option darstellte.

Nach telemedizinischer Vorstellung, entschied sich das  KinderBerg -Team das unheilbar kranke Kind im Projekt für Palliativversorgung  aufzunehmen. Mithilfe finanzieller Unterstützung wurde Saniha in Kabul in der französischen Mutter-Kind Privatklinik erneut eingehend untersucht und die Ärzte erstellten einen ihrem Krankheitsbild angepassten Medikamentenplan, um das Fortschreiten der Erkrankung einzudämmen und weitere Komplikationen zu vermeiden.

Die beiden anschließenden Verlaufskontrollen in Kabul nach jeweils sechs und drei Monaten brachten dann eine überraschende, ersichtliche Verbesserung Sanhias‘ allgemeinen Gesundheitszustands hervor. Ihre bis dahin akuten Beschwerden und Krankheitssymptome wie ständige Müdigkeit, Appetitlosigkeit, der vergrößerte aufgeblähte Bauch, Gelbfärbung ihrer Haut, gerötete, teils bläulich verfärbte Lippen, Nasenbluten etc. reduzierten sich auf ein Minimum und verschwanden teilweise vollständig.

Die Ärzte, die selber kaum glauben konnten, wie gut sich Saniha entwickelte, empfahlen den medikamentösen Therapieplan und eine engmaschige Verlaufskontrolle fortzusetzen.
Die speziellen Medikamente, die in Kabul erhältlich waren, finanzierte KinderBerg weiterhin, ebenso wie die regelmäßigen Arztkonsultationen. Darüber hinaus unterstützte KinderBerg die Familie durch soziale Hilfe und ermöglichte beispielsweise eine bessere und ausgewogene Ernährung , förderte die Sauberkeit und sorgte damit für ein gutes und gesünderes familiäres Umfeld.

Während der regelmäßigen Hausbesuche traf unsere ehrenamtlich tätige Hebamme auf ein Mädchen, das sich gut erholt hatte, aktiv war, mit seinen Geschwistern spielte und die Mutter im Haushalt unterstützte. Auch wenn Sanhia‘s Diagnose die gleiche und unumkehrbar war, hatte sich ihr Gesundheitszustand merklich verbessert, was einem Wunder gleichkam und niemand für möglich gehalten hatte.

Trotz der kurzfristigen Verbesserung ihrer Situation verstarb Saniha Ende des Jahres 2023 an den Folgen ihrer schweren und unheilbaren Erkrankung.

Wir betreuten sie und ihre Familie in den letzten Wochen bis zu ihrem Tod und sind dankbar, dass wir Saniha durch die palliative Versorgung auf ihrem letzten Lebensweg begleiten und ihr kleine Herzenswünsche erfüllen konnten.

Land: Afghanistan

Projekt Palliativversorgung


Jamal's Heimat im afghanischen Hochgebirge

Die Herkunft von Telemedizin Patient Jamal

Im äußersten Nordosten Afghanistans liegt die Provinz Badakhshan. Im Norden markiert sie die Grenze zu Tadschikistan, zu Pakistan im Süden und zu China im Osten. Das Klima dieser entlegenen Hochgebirgsregion Zentralasiens ist rau und wird mit seinen harten Wintern, starken Schneefällen, häufigen Lawinenabgängen und Erdrutschen immer wieder zum Schauplatz von Naturkatastrophen. Ernteausfälle gehören zum Alltag der Menschen, die hier völlig isoliert von lokalen Märkten und Beschäftigungsmöglichkeiten leben.
Die schlechte Infrastruktur, wie fehlende Straßen, Zufahrtswege und Transportmittel, die schlechte sanitäre Situation, wie fehlende Hauswasseranschlüsse, Kanalisation und die schlechte Gesundheitsversorgung vor allem für Mütter, wie z. B. fehlende geburtshilfliche Notfallversorgung und fachkundige Betreuung bei Geburten, machen die Gegend, insbesondere für Frauen, Kinder und kranke Menschen, zu einem gefährlichen Wohnort. Die hohe Armut, sowie der niedrige Status von Frauen in der Familie und in der Gesellschaft, frühe Heirat, weiblicher Analphabetismus und hohe Fruchtbarkeitsraten beeinflussen die Überlebenschancen einer Frau in zusätzlichen Maße und beziffern in Regionen Badakhshans in der Folge eine der weltweit höchsten Müttersterblichkeitsrate.

Über 16 Jahre war KinderBerg International in der Provinz Badakhshan mit Hilfsprojekten im primärmedizinischen Gesundheitssektor (Basisgesundheitswesen in Nord-Afghanistan) und besonderem Fokus auf Mütter-Kindergesundheit tätig (Mutter-Kind-Haus), um gezielt gegen die hohen Sterblichkeitsraten von Müttern, Kindern und Neugeborenen anzukämpfen. Heute ist es die Heimat vieler Patienten, die KinderBerg über das aktuelle Telemedizinprojekt unterstützt.

Circa 60 km von der Provinzhauptstadt Feyzabad entfernt liegt der Distrikt Ragh. Hier befindet sich das kleine Bergdorf Qaryeh-Ye Zu, vereinfacht auch Zo genannt.

In Zo lebt der 10-jährige Junge Jamal mit seinen Eltern, seiner Großmutter und zwei Geschwistern, Nyaz-Mah (13) und Majid (9). Zwei weitere Geschwister verstarben früh, ein Mädchen kurz nach der Geburt, ein weiteres wurde nur wenige Monate alt.  Jamals Mutter, die wie die meisten Frauen aus Zo weder lesen noch schreiben kann, schildert bedrückt, dass Ihre beiden Kinder verhungert wären und es keine Rettung für sie gab. Jamals‘ Vater ist taub und stumm, hat jedoch nie die Gebärdensprache erlernen können und kommuniziert mit seiner Frau und Kindern lediglich durch sehr vereinfachte Gesten und Zeichensprache.

Im Frühjahr 2022 erreichte die Familie das Mutter-Kind Haus Kinderbergs in Feyzabad. Jamal litt über einen langen Zeitraum an schrecklichen Bauchschmerzen, mit Verstopfungen und wies einen harten aufgeblähten Bauch auf. Über Nachbarn hatte die Familie von KinderBerg in Feyzabad gehört und sich in ihrer Not und Sorge, dass auch Jamal etwas zustoßen könnte, auf die weite Reise gemacht.
Während einer Telemedizin Sitzung wurde der Junge Dr. Freba in Deutschland vorgestellt, die nach einer angeordneten Ultraschalluntersuchung eine massive Erweiterung des Dickdarms (sog. Megakolon) und der Nieren (Hydronephrose) erkannte , welche seine Symptome erklärte.

Mit finanzieller Unterstützung KinderBergs wurde Jamal, in Begleitung seiner Eltern, unverzüglich zur medizinischen Behandlung in das französische Privatkinderkrankenhaus in Kabul eingeliefert. Die weiteren Untersuchungen in Kabul ergaben, dass Jamal an einer angeborenen Fehlbildung des Darms, dem sogenannten Morbus Hirschsprung, litt die sich nun bemerkbar machte. Um schlimmere Komplikationen, wie beispielsweise einen Darmverschluss zu verhindern, was es erforderlich die betroffenen kranken Darmabschnitte unverzüglich zu entfernen. Hierzu musste sich Jamal von März 2022 bis Mai 2023 in zeitlichen Abständen insgesamt drei Operationen unterziehen, die erfreulicherweise zu einer kompletten Genesung des Jungen führten.
Heute ist Jamal gesund, besucht die Schule des Nachbarortes und kann allen Aktivitäten beschwerdefrei nachgehen. Der tägliche Überlebenskampf des harten Alltags in Zo ist geblieben, doch für Jamal und seine Familie hat die Genesung des Jungen durch das Telemedizin Projekt einen unbeschreiblichen fortschrittlichen Wandel in ihr Leben gebracht.

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Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin