Herzensangelegenheit

Hoffnung für Malika auf ein gesundes Leben

Laut Studien kommen jährlich etwa 1,5 Millionen Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt, der damit zu den häufigsten angeborenen Defekten gehört. Dank der fortschrittlich entwickelten Kinderkardiologie sind die langfristigen Perspektiven, trotz der Erkrankung bis ins Erwachsenenalter ein normales und produktives Leben führen zu können, grundsätzlich sehr gut. Dies hängt allerdings entscheidend davon ab, wo auf der Welt das Kind geboren wird. Wenn der Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen, Frühdiagnose und Behandlung gewährleistet sind, haben die betroffenen Kinder eine 95%ige Heilungschance, bis ins Erwachsenenalter zu überleben.
In vielen Entwicklungsländern, so auch in Afghanistan, bedeutet ein angeborener Herzfehler jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit bereits im frühen Kindesalter daran zu versterben. Die hohe Zahl an Todesfällen resultiert vor allem daraus, dass lebenswichtige Medikamente, Kathetereingriffe und die operative Herzkorrektur, die vielmals im ersten Lebensmonat oder noch im Vorschulalter notwendig ist, nicht möglich und nicht finanzierbar sind.

Malika aus der Provinz Badakhshan ist eines dieser betroffenen Kinder. Seit Geburt litt sie an einem Ventrikelseptumdefekt, bei dem durch ein Loch in der Kammerscheidewand Blut aus der linken zur rechten Herzkammer fließt. Nach Angaben ihrer Mutter war sie seit ihrem neunten Lebensmonat immer krank. Zu Ihren häufigsten Beschwerden gehörten blaue Flecken auf den Lippen und Nägeln, ein anhaltender Husten mit Kurzatmigkeit und ein viel zu schneller Herzschlag. Ihre Symptome verschlimmerten sich im Laufe der Zeit und führten für das Mädchen zu einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand. Ohne eine baldige Operation und dem Verschluss des Lochs in Ihrem Herzen schwanden Malika’s Überlebenschancen von Tag zu Tag mehr.

Die Familie lebt in einem abgelegenen Dorf im Distrikt Argo, in dem die Lebensbedingungen nicht gut sind und kein direkter Zugang zur medizinischen Versorgung vorhanden ist. Das nächste Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Feyzabad ist unterfinanziert, es mangelt an einer funktionierenden Infrastruktur, ausgebildetem Personal und technischem Know-How.

Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin

Malika’s Vater kocht Bulani, ein traditionelles afghanisches Essen und verkauft es täglich auf dem örtlichen Bazar. Mit seinem niedrigen Einkommen kommt die Familie halbwegs über die Runden, doch eine lebensrettende Herzoperation für Malika in der entfernten Hauptstadt in Kabul, die sie aus eigener Tasche bezahlen müssten, ist unmöglich.

Ehrenamtliche KinderBerg Mitarbeiter des Telemedizin Projektes erfahren über einen engagierten Kinderarzt vor Ort von Malika’s schwerer Erkrankung und können sie unverzüglich im französischen Privatkrankenhaus in Kabul in der dortigen Kinderkardiologie vorstellen, in der sie nach erforderlichen Untersuchungen die lebensrettende operative Behandlung erhält. Das Mädchen erholt sich schnell von dem Eingriff und kann im Februar 2024 nach einem Kontrollbesuch vollständig genesen und gesund zu ihrer Familie zurückkehren.

Dank Ihrer Hilfe ist es KinderBerg möglich für schwerkranke Kinder aus sozialschwachen Familien die lebensrettende Herzoperation, den langen Aufenthalt in Kabul, einschließlich der Kosten für Essen, Unterkunft und Taximiete, sowie die Kosten für die Hin- und Rückreise nach Kabul zu finanzieren.

Ihre Spende zählt!
Bitte unterstützen Sie unsere wichtige Arbeit auch weiterhin, denn jeder Beitrag hilft, das Leben von Kindern wie Malika zu retten und Hoffnung zu schenken.


Taschakor!

Wahida's Dankbrief

Vielen Dank!

Unsere Telemedizin Patientin Wahida hat, stellvertretend
für alle afghanischen und ukrainischen
Kinder aus unseren Projekten, einen Dankbrief
geschrieben. Diesen Dank möchten wir mit Ihnen
teilen.
Ihre Spende und der damit verbundene Glaube
an Veränderung zum Guten verleiht uns Flügel!
Nur so können wir unser Engagement dort, wo
Hilfe am dringendsten benötigt wird, fortsetzen.

 

 

Ihr Team von KinderBerg International e.V.

 

Übersetzung des Dankbriefs

von Telemedizin Patientin Wahida:

Mein Name ist Wahida. Wir führen ein armes Leben. Ich war eine der Patientinnen mit einem Loch im Herzen und und hatte immer Angst zu sterben. Dank der Hilfe von KinderBerg konnte ich behandelt werden und jetzt bin ich zum Glück gesund und kann ein normales Leben führen wie andere Mädchen in meinem Alter.

In Afghanistan sind die Schulen für Mädchen geschlossen und ich konnte den Schulunterricht nicht mehr fortsetzen. Jetzt kann ich jedoch in eine Nähwerkstatt für Frauen gehen und mit anderen Mädchen nähen lernen.

Das vergangene Jahr 2023 war kein gutes Jahr für uns, denn wir haben unseren geliebten Vater durch einen tragischen Unfall verloren. Unser Leben wurde sehr dunkel, aber selbst in dieser schwierigen Situation hat uns KinderBerg nicht allein gelassen und die Kosten für die Beerdigung meines Vaters übernommen. Zudem hat KinderBerg eine Nähmaschine für meinen Bruder gekauft, so dass er seine eigene Nähwerkstatt eröffnen konnte und nun unsere Familie mit seiner eigenen Näherei unterstützen kann. Umso mehr, seit unser Vater nicht mehr bei uns ist, bin ich sehr froh, dass KinderBerg uns begleitet und unterstützt.

Meine Familie und ich möchten allen Spendern KinderBergs von ganzem Herzen danken und wir freuen uns so sehr über Ihre Unterstützung. Danke, dass Sie den Armen und vom Krieg gezeichneten Menschen in Afghanistan helfen und wir Kinder mit Ihrer Hilfe vor tödlichen Krankheiten bewahrt werden.

SPENDE JETZT FÜR DAS TELEMEDIZINPROJEKT

Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin


"Jeder will, dass der Krieg endet"

Zwei Jahre Krieg gegen die Ukraine

Der 24.02. ist der Jahrestag für den Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine. Brutale Kämpfe haben Tausenden Russen und Ukrainern das Leben gekostet. Nach der gescheiterten Sommeroffensive der ukrainischen Streitkräfte sind die Menschen erschöpft. Die einen hoffen auf die Rückkehr des Vaters aus der Kriegsgefangenschaft. Andere auf die Rückkehr des Bruders von der Front. Eltern suchen ihre nach Russland verschleppten Kinder. Sie alle hoffen auf ein baldiges Ende des Krieges, das vermutlich in weiter Ferne liegt.

Rund 3,7 Millionen Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen innerhalb des Landes auf der Flucht. Fast 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine haben Zuflucht im Ausland gefunden. Davon leben rund 6 Millionen Menschen mittlerweile in europäischen Staaten als Flüchtling. Der Krieg hat sich wie ein Schatten über das Leben der Menschen gelegt, auch Hunderte Kilometer von der Front entfernt. Fast 200.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind inzwischen nach Baden-Württemberg geflohen.

Im Ukraine Hilfsprojekt “VeronikaBerg” in Stuttgart gewährt KinderBerg International e.V. ukrainischen Familien Zuflucht, die schwerkranke Angehörige oder Kinder mit einer Behinderung haben. Zu Ihnen gehört Familie Shkola, die ihre Heimatstadt Cherson verlassen musste und hier Zuflucht fand. Serhii der siebzehnjährige Sohn ist spastisch gelähmt und kann sich nur mühsam fortbewegen. Er besucht die Margarete-Steiff-Schule, eine Stuttgarter Einrichtung für Kinder, die aufgrund ihrer Behinderungen nicht oder noch nicht an einer Grund- oder weiterführenden Schule aufgenommen werden können. Wie so viele geflüchtete Ukrainer vermisst er seine Heimat, vor allem seine Freunde in der Ukraine und ganz besonders das Team aus seinem Schwimmverein. Doch sein größter Traum, irgendwann bei den Paralympics antreten zu können, scheint zum jetzigen Zeitpunkt in weite Ferne gerückt zu sein.

Lesen Sie mehr zum Projekt und Familie Shkola im SWR Beitrag:

2 Jahre Krieg gegen die Ukraine,
Bericht zur KinderBerg Einrichtung „VeronikaBerg“ für ukrainische Familien in Stuttgart, SWR Aktuell, BW (19.02.2024)

SPENDE JETZT FÜR DAS UKRAINE NOTHILFE PROJEKT

Starke Kinderfüße

Mudasir lernt laufen

Mudasir ist vier Jahre alt und stammt aus Dashte-Archi, einer kleinen Ortschaft in der Nordostprovinz Kunduz. Vor mehr als 12 Jahren betrieb KinderBerg International e.V. hier im Rahmen von Stabilisierungsmaßnahmen durch die Unterstützung des Auswärtigen Amtes ein Gesundheitszentrum und ist bis heute vielen Bewohnern aus Dashte-Archi vertraut. Aufbau des Basisgesundheitswesens in Afghanistan.

Mudasir lebt mit seiner Mutter und seinen beiden Geschwistern alleine. In einem Land wie Afghanistan, indem die Rechte und Bewegungsfreiheiten für Frauen in massivem Masse eingeschränkt sind, ist ein von Frauen geführter Haushalt für die Familie eine enorme Belastung  zur Bewältigung des alltäglichen Lebens. Mudasir’s Vater, der an psychischen Störungen litt, verließ die Familie.
Seine Mutter, die als ausgebildete Lehrerin für eine wohltätige Organisation arbeitete, verlor mit der Machtübernahme der Taliban ihre Anstellung. Seitdem versucht sie sich und ihre Kinder mit kleinen Aushilfstätigkeiten über Wasser zu halten.

Seit seiner Geburt leidet Mudasir an einem sogenannten Senkfuß, der in Folge von angeborenen Nervenschädigungen zu einer Muskelschwäche mit Lähmungserscheinungen im Fuß führt. Durch die unterentwickelte Beinmuskulatur kann Mudasir nicht richtig gehen und er leidet an starken Schmerzen und Taubheitsgefühlen im Bein.
Eine kostspielige erforderliche Behandlung kann sich die Familie auf Grund der geschilderten Bedingungen nicht leisten, sodass sich die Beschwerden im Laufe der Zeit verschlimmern und für Mudasir große Einschränkungen und Schwierigkeiten mit sich bringen, die ihn enorm belasten. Er kann nicht mit anderen Kindern spielen und herumtollen, stürzt oft zu Boden und ist vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen.

Haji Naeem, ein Dorfältester aus Dashte- Archi, der sich um die Belange seiner Dorfbewohner kümmert, stellt Mudasir dem Telemedizin Projekt vor.

In Ab- und Rücksprache mit dem KinderBerg Telemedizin Team, wird Mudasir, der alle sozialen und medizinischen Kriterien des Projektes erfüllt, zusammen mit seiner Mutter und in ehrenamtlicher Begleitung durch Haji Naeem, Fachärzten in einem französischen Privatkrankenhaus in Kabul vorgestellt.
Es erfolgt eine erste Operation, die Mudasir in Unterstützung einer speziellen Beinprothese beim Gehen helfen und seine Genesung fördern soll. Die ersten Gehversuche sind schmerzhaft, schwierig, da der Junge nie richtig laufen gelernt hat und Mudasir bleibt hinter den Erwartungen der behandelnden Ärzte zurück.
Erst geduldige fortwährende Übungen und eine weitere Fuß-Knöchel-Orthese, lassen erste Geherfolge und ein stolzes glückliches Kind erkennen.
Es liegt noch ein weiter Weg vor Mudasir und eine zweite Operation wird, in Abhängigkeit seiner Entwicklung, aller Voraussicht nach notwendig sein.

Mudasir ist ein sehr kluger und intelligenter Junge und beeindruckt uns ganz besonders durch seine zurückgewonnene Lebensfreude und Willensstärke. Wir werden ihn im Rahmen des Telemedizin Projektes weiterhin nach sozialmedizinischen Bedürfnissen der Familie unterstützen, um vor allem Mudasir Gesundheit und vor-schulische Bildung für ein zukünftiges selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Hierzu benötigen wir ihre Unterstützung.

SPENDE JETZT FÜR DAS TELEMEDIZINPROJEKT

Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin


Jahresbericht 2023

Bleiben Sie mit unserem aktuellen Jahresbericht 2023 informiert!

Im Jahr 2023 stehen wir vor globalen Entwicklungen und Herausforderungen in einer Welt im Wandel. In vielen Regionen der Welt ist Frieden in weite Ferne gerückt. Jahrzehntelang schwelende Konflikte halten an und neue bewaffnete Konflikte brechen aus. Dazu bedrohen die Auswirkungen des Klimawandels und wirtschaftliche Krisen die Existenz derer, die ohnehin in Armut leben, besonders stark. In unserem Projektland Afghanistan ist die Lage zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban schlimmer denn je und wir werden Zeuge, wie ein ganzes Land in Armut getrieben wird.

Wie wir uns unter den erschwerten Bedingungen vor Ort weiterhin für unsere kleinen Patienten im afghanischen Telemedizin Projekt einsetzen und den aus der Ukraine geflüchteten Familien das neue Leben in Stuttgart erleichtern, lesen Sie in unserem Jahresbericht 2023, jetzt zum Herunterladen auf unserer Homepage verfügbar.

KinderBerg Jahresbericht 2023


Man sieht wie durch einen Schleier

Geschwisterkinder leiden am kindlichen Katarakt

Die Geschwister Aziza (11 Jahre) und Mustafa (6 Jahre) stammen aus der Provinz Kunduz und sind seit ihrer Geburt beidseitig am Grauen Star erkrankt. Bei dem sogenannten kongenitalen Katarakt handelt es sich um eine schmerzlose Trübung der Linse, die bei der Geburt bereits vorhanden ist oder kurz danach entsteht. Bleibt eine medizinische Behandlung aus, so wie es auch bei Aziza und Mustafa der Fall war, verdichtet sich die Trübung der Linsen im Laufe der Zeit, bis die Augen nur noch zwischen hell und dunkel unterscheiden können. Die beiden Geschwisterkinder konnten auf Grund ihrer Sehbehinderung jahrelang ihren Alltag nur eingeschränkt und mit permanenter Hilfe ihrer Familie meistern.

In Entwicklungsländern wie Afghanistan sind viele Kinder am kindlichen Katarakt erkrankt. Ursachen lassen sich häufig auf ein Ereignis in der Schwangerschaft, wie beispielsweise eine Rötelninfektion der werdenden Mutter zurückführen, können aber auch durch eine Vererbung, einen genetischen Defekt oder eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes Mellitus ausgelöst werden. Ferner besteht die Annahme, dass viele Kinder auch wegen Mangelernährung von der Krankheit betroffen sind.

Unerheblich Ihrer Ursachen, lässt sich der Graue Star nur durch eine Operation behandeln, um die Sehkraft zu erhalten, bzw. wiederherzustellen. Der operative Eingriff, bei dem die getrübte Linse entweder in Vollnarkose oder mit lokaler Anästhesie durch eine Kunstlinse ersetzt wird, ist verhältnismäßig gering und benötigt einen Kostenaufwand von schätzungsweise 200 Euro für ein betroffenes Auge.

Da die meisten Menschen in Afghanistan, so wie Aziza’s und Mustafa’s Eltern zu arm sind, um sich eine Operation leisten zu können, leben etliche Kinder mit einer beschränkten, eingetrübten und verschleierten Sicht. Mit Hilfe des Telemedizin- Projekts konnte KinderBerg die Reise- und Operationskosten für die beiden Kinder im „Aman Eye Hospital“ in Kabul finanzieren. Die Wiederherstellung ihrer Sehkraft war ein unbeschreibliches Geschenk für sie und ihre Familien und brachte ein ausgesprochen hohes Maß an Lebensqualität, Glück und Hoffnung zurück in ihr Leben.

Unterstützen Sie uns, damit wir weiteren Kindern zu mehr Licht und Klarheit in ihrer getrübten Sicht verhelfen können !

SPENDE JETZT FÜR DAS TELEMEDIZINPROJEKT

Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin


Mahazullah ist Opfer eines Terroranschlags

Mahazullah überlebt terroristischen Anschlag

Es ist Dienstag, der 6. Juni 2023 acht Uhr morgens. Wie gewöhnlich herrscht zu dieser Zeit ein dichtes Gedränge auf den Straßen Feyzabads, als es plötzlich einen lauten Knall gibt und Sekunden später eine intensive Druckwelle spürbar wird.
Es ist ein Selbstmordanschlag ! Ein Terrorist hatte seinen mit Sprengstoff beladenen Wagen direkt vor dem Amtsgericht der Provinzhauptstadt platziert und die Bombe gezündet. Der stellvertretende Gouverneur Badakhshans und sein Fahrer sind auf der Stelle tot. Es gibt etliche Verwundete, sechs Zivilisten werden schwer verletzt, darunter auch der 13-jährige Junge Mahazullah.
Mahazullah macht gerade eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker. In der Autowerkstatt, die sich gegenüber dem Gerichtsgebäude befindet, wechselt er gerade die Reifen eines Wagens, als es zu der schweren Explosion kommt und er nicht weiß wie ihm geschieht. Unzählige Granatsplitter prasseln auf ihn nieder, dann wird es schwarz um ihn und er verliert das Bewusstsein.

Mahazullah wird schwer verwundet, erleidet schwerste Verbrennungen am ganzen Körper und wird an seinem Kopf und den Augen verletzt.
Nach einer Erstversorgung vor Ort fliegt ihn das afghanische Militär zusammen mit den weiteren Schwerverletzten nach Kabul in das Militärkrankenhaus, wo er notoperiert und auf der Verbrennungsstation behandelt wird, in der Hoffnung sein Leben zu retten.
Die ehrenamtlich tätige KinderBerg Mitarbeiterin Farahdiba Kohistani trifft den verletzten Mahazullah erstmalig außerhalb des Militärkrankenhauses aus dem er bereits nach kurzer Zeit, viel zu früh, entlassen wird. Der Junge ist sehr still und spricht kein einziges Wort mit ihr. Auf Ihre Fragen zu seinem Befinden reagiert er nur mit einem Nicken oder über seine Mutter. Für jede Art von Kommunikation ist er in dieser Situation unempfänglich.

KinderBerg entscheidet sich den schwer traumatisierten Jungen zu betreuen und die Familie zu unterstützen, da die afghanische Regierung neben der medizinischen Notversorgung keine weiteren Hilfen für die Anschlagsopfer vorsieht. Die Kopfverletzung und Verbrennungen klingen ohne Anzeichen von Infektionen ab, doch seine Brandnarben im Gesicht, an Rücken, Händen, Füssen und Beinen werden für den Rest seines Lebens sichtbar bleiben. Dazu leidet er weiterhin unter einem Kribbeln im verletzten Bein, so dass ihn KinderBerg bei einem Orthopäden vorstellt, der weitere Granatsplitter entfernt und den Jungen auf Grund einer Nervenkompression des Beines weiter behandelt. Bei einem Augenarztbesuch wird dazu eine nicht ausgeheilte Netzhautblutung diagnostiziert, die irreversiblen Schaden hinterlässt und seine Sehkraft unumkehrbar einschränkt, so dass er auf dem verletzten Auge nicht mehr weiter als 2 Meter sehen kann.

Neben den körperlichen Verletzungen hat der Anschlag Mahazullah in höchstem Maße traumatisiert und seelischen Schaden verursacht. Er wirkt introvertiert, zieht sich zurück und verhält sich zuerst anderen Kindern und Familienmitgliedern gegenüber aggressiv. Mit traumapädagogischen Interventionen lernt Mahazullah allmählich sein seelisches Leid besser zu verstehen, aus eigenen Kräften die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen und seine Ängste abbauen zu können. Hierbei helfen ihm ganz besonders von KinderBerg finanzierte Zeichen- und Malkurse, die er mit großer Begeisterung und Leidenschaft besucht und sogar erste Anzeichen eines Lächelns auf seinem Gesicht erkennen lassen. Wir hoffen, dass er sich weiter gut erholt, um dann im nächsten Jahr seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker fortsetzen zu können. Wir bleiben In Kontakt zu Mahazullah und leisten der Familie weiterhin soziale Unterstützung. Hierzu benötigen wir Ihre Hilfe!

SPENDE JETZT FÜR DAS TELEMEDIZINPROJEKT

Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin


Neue Spendenkontonummer!

Neue Bankverbindung für das KinderBerg Spendenkonto

Ab sofort ändert sich die IBAN von KinderBerg International e.V. zu

IBAN: DE33 3702 0500 0001 7500 00
BIC: BFSWDE33XXX

Die Bank für Sozialwirtschaft stellt 2023 ihre Technik um und ändert die Bankdaten. Damit uns ihre Spenden auch weiterhin erreichen, möchten wir sie bitten die IBAN in Ihrem Dauerauftrag zu ändern. Wenn sie uns ohne Dauerauftrag direkt spenden möchten, benutzen sie bitte ebenso die neue IBAN.

IBAN: DE33 3702 0500 0001 7500 00

Hinweis: Überweisungen an unsere alte IBAN (DE86 6012 0500 0001 7500 00) werden noch bis 30.04.2025 korrekt ausgeführt.

Bei Spenden per Lastschriftmandat besteht kein Handlungsbedarf. Hier wurde die Bankverbindung bereits unsererseits aktualisiert.

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!


Wenn die Seele leidet

Gruppensitzungen und Einzelgespräche für ukrainische Flüchtlinge zu Krieg, Flucht und Integration in Deutschland

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor eineinhalb Jahren sind mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Sie konnten dem Krieg entkommen und sich nun in Sicherheit wähnen, doch für viele Ukrainer ist das zurückliegende Leben zerstört und sie leiden unter dem Erlebten. Die Bilder und Erinnerungen an Krieg, Zerstörung, der Verlust der Heimat, geliebten Menschen, vertrautem Alltag und auch der Arbeit werden zur Qual.

Vielen fällt ein Neuanfang in der Fremde schwer, denn der Schmerz das Zuhause zu verlieren und die Unfähigkeit,  zurückkehren zu können sitzt tief. Das Trauma des Krieges hat bei vielen Betroffenen tiefe Spuren hinterlassen.

Um ukrainische Flüchtlinge in Stuttgart bei ihren Schwierigkeiten und Hindernissen für einen Neuanfang in Deutschland und einer guten Integration zu unterstützen, bietet KinderBerg mit Hilfe von ukrainischen geschulten Psychologen, die die Situation ihrer Landsleute sehr gut verstehen, wöchentlich stattfindende Gruppensitzungen für 10-35 Personen an.

Die Themen der Gruppentreffen sind vielfältig und richten sich nach den Interessen der Teilnehmer, wie beispielsweise Stärkung des Selbstwertgefühls, Abbau von Barrieren beim Sprachenlernen, Informationen zu Berufs- und Arbeitsmöglichkeiten, Anerkennungen von Diplomen und Bildungsnachweisen, Arbeit mit Eltern und Kindern, Vorbereitung von Schwangeren auf die Geburt, Umgang von Opfern bei häuslicher Gewalt etc. Dazu gibt es auch spezielle Treffen für Männer und Kriegsveteranen.

Bei den Treffen finden die Teilnehmer Unterstützung und Verständnis dafür, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, dass es jemanden gibt, an den sie sich wenden können, um Hilfe zu erhalten, es Antworten auf Fragen und Lösungen für ihre Probleme gibt und sie durch den Austausch die Möglichkeit zu neuen sozialen Bindungen erhalten.
Im Anschluss an die  Gruppensitzungen wird den Teilnehmern, auch zusammen mit ihren Kindern oder Partnern, darüber hinaus die Möglichkeit zu Einzelgesprächen geboten, um gezielt auf individuelle Schwierigkeiten und Bedürfnisse eingehen zu können.

Das Trauma von Krieg und Vertreibung kann zu vielen psychischen Problemen führen, die allein nicht leicht zu bewältigen sind. Deshalb hilft KinderBerg weiterhin ukrainischen Flüchtlingen mit der Hoffnung und dem Glauben an ein baldiges Ende des Krieges und die Rückkehr zum Frieden.

 

VeronikaBerg” – Herberge für kranke Flüchtlinge aus der Ukraine, SWR 2 Hörbeitrag (02.04.2023)

 

SPENDE JETZT FÜR DAS UKRAINE NOTHILFE PROJEKT

Ramish’s Recht auf Gesundheit

Gute Prognosen für Ramish

Ramish ist 5 Jahre und leidet an einem Augentumor, der seinen linken Augapfel deutlich nach außen drückt. Der Tumor vergrößerte sich in den letzten anderthalb Jahren immer mehr, ohne jedoch die Sehkraft des Auges zu beeinträchtigen. Um unangenehmen Blicken und Fragen in der Öffentlichkeit zu entgehen, versteckte er seine Entstellung vorzugsweise hinter einer Augenklappe oder Sonnenbrille.

Als Kleinkind lebte Ramish mit seiner Familie in dem ländlichen Distrikt Argo, doch mit Ausbruch seiner Erkrankung zogen sie zur Gewährleistung einer medizinischen Versorgung und für Notfälle in die Provinzhauptstadt Feyzabad. Dennoch blieb eine wirksame Behandlung für Ramish aus.

Über das Telemedizin – Projekt wurde der kleine Junge im Frühjahr 2022 in einer Videokonferenz Frau Dr. Mariam Khaleqi in Deutschland vorgestellt, die mit finanzieller Unterstützung KinderBergs gezielte Untersuchungen bei Fachärzten in Kabul anordnete. Die resultierenden Befunde wiesen ein sogenanntes Gliom, eine spezielle Tumorform des Sehnervs auf, das sich unaufhaltsam im linken Auge vergrößerte. Da es sich in Ramish’s Fall um einen gutartigen Tumor 1. Grades handelte, konnte man grundsätzlich von guten Heilungschancen ausgehen, nicht jedoch in Afghanistan. Auf Grund der Komplexität, fehlenden medizinischen Expertise, sowie nichtvorhandener medizinischer Infrastruktur, verweigerten die afghanischen Augenärzte in Kabul die Behandlung und hielten eine operative Tumorentfernung in Afghanistan für unmöglich. Eine ausbleibende Behandlung bedeutete für Ramish jedoch eine weitere Vergrößerung und mögliche Streuung des Tumors, die nicht nur zum Verlust seines Auges und zur Erblindung führen würde, sondern langfristig auch seine Gesundheit und sein Leben gefährden würden.

Artikel 24 der UN-Kinderrechtskonventionen fordert das Recht eines jeden Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit, sowie auf Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit.

Dieses Grundrecht auf Gesundheit sollte für Ramish, ähnlich wie für unzählige Kinder in Afghanistan, allerdings keine Gültigkeit haben.

Um dem kleinen sympathischen Jungen dennoch ein Höchstmaß an medizinischer Versorgung zu ermöglichen, beschloss KinderBerg im Konsens mit dem gesamten Telemedizin Team, ihn in Begleitung seines Vaters, trotz größter logistischen Herausforderungen und unklarem Ausgang, für eine lebensrettende Behandlung nach Pakistan zu schicken. Die unvorstellbaren bürokratischen Erfordernisse, mit Erstellung von Reisepässen, nervenaufreibenden Visabeantragungen, Terminvereinbarungen in pakistanischen Krankenhäusern in Peshawar und im über 1.200km entfernten Lahore wurden zur Belastungsprobe, ebenso wie die Trennung Ramish’s von seiner Mutter und Geschwistern für ungewisse Zeit.

In den folgenden harten Wintermonaten mit chemotherapeutischen Spritzenbehandlungen, sowohl in Pakistan als auch zu Hause, kam es immer wieder zu Komplikationen wie widerkehrende Infektionen, ständige Entzündungen des Auges und es drohte eine Ruptur des Augapfels, die Ramish’s Leben in höchstem Grad gefährdeten. In einer Notoperation in Pakistan konnte Ramish’s linkes Auge mitsamt Tumor entfernt und sein Leben gerettet werden.

Trotz des Verlusts seines linken Auges und der Sehkraft, hat Ramish bis heute nicht den Mut verloren und sich gut von den zurückliegenden Strapazen erholt. In drei Monaten, wenn die OP Wunde gut verheilt ist, wird er noch einmal nach Pakistan reisen, um eine Augenprothese zu erhalten. Seine Augenklappe hat er bis dahin längst abgelegt.

SPENDE JETZT FÜR DAS TELEMEDIZINPROJEKT

Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin