Mohsina braucht eine Herzoperation

Eine ehemalige KinderBerg -Mitarbeiterin ist ehrenamtlich für das Telemedizin-Projekt unterwegs und besucht heute Mohsina in Dasht-e Shuhada, einem kleinen Vorort der Provinzhauptstadt Feyzabad. Vor der löchrigen, kargen Lehmhütte trifft sie auf ein kleines zierliches Mädchen, das sichtlich vergnügt und gelöst mit seiner kleinen Schwester spielt. Das war nicht immer so!

Ihre Mutter berichtet, dass Mohsina von klein auf ein schwaches, teilnahmsloses, nach Atem ringendes und weinerliches Kind war, ständig an Infekten erkrankte und ihre Haut statt schimmernd rosig, oft glanzlos bläulich erschien. Die laienhaften Ärzte in den schlecht ausgestatteten Gesundheitsstationen der kargen ländlichen Region waren ratlos und empfahlen den besorgten Eltern, Spezialisten in Kabul aufzusuchen. In ihrer Not nahmen sie die weite kostspielige und gefährliche Reise auf sich, um in der entfernten Hauptstadt rettende Hilfe für ihr Kind zu finden. Hier erhielten sie stattdessen die ernüchternde Nachricht, dass ihre Tochter an einem Herzfehler litt, der ursächlich für ihren schlechten Zustand war. Die Fachärzte diagnostizierten einen sogenannten Ventrikelseptumdefekt, der ein Loch in der Herzmuskelscheidewand zwischen den beiden Herzkammern darstellt und in Mohsina’s Fall einen dringenden operativen Eingriff erforderlich machte.

Eine Herzoperation konnte sich die in großer Armut lebende Familie unmöglich leisten. Mohsina’s Vater hatte nie einen Beruf erlernt und arbeitet als Wächter beim Provinzgericht in Feyzabad. Mit Sturz der Regierung war sein ohnehin karger Monatslohn von 10.000 Afghanis auf 5.000 Afghanis gekürzt worden und betrug umgerechnet weniger als 54 Euro. Hiermit war er kaum in der Lage das Nötigste zum Überleben aufzubringen. Eine Herzoperation für Mohsina mit umgerechneten Kosten von 1.950 Euro, Reise-Aufenthaltskosten, teure Medikamente und Vor-Nachuntersuchungen nicht mit kalkuliert, waren reine Illusion.

Darüber hinaus litt das Mädchen an einer schweren chronischen Unterernährung, mit der sie im vergangenen Jahr in der Unterernährtenstation des Mutter-Kind Haus KinderBergs aufgenommen und behandelt wurde.

Im Rahmen des Telemedizin – Projektes wurde Mohsina auf Grund ihrer Krankengeschichte in einer Videokonferenz der ehrenamtlich tätigen Kardiologin Frau Dr. Khaleqi in Deutschland vorgestellt. Mit finanzieller Unterstützung KinderBergs reisten die Eltern mit ihrem Kind zu einer erneuten medizinischen Vorstellung nach Kabul. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens bestätigte die dringend nötige Herzoperation, die auf Grund Mohsina’s anhaltender schweren Unterernährung jedoch ein zu großes Risiko darstellte. Man vereinbarte eine mehrmonatige engmaschige Ernährungstherapie und Wiedervorstellung sobald sich ihr allgemeiner Zustand verbessert hatte. In den folgenden sechs Monaten erholte sich das kleine Mädchen mit Hilfe von KinderBergs umfassender sozialmedizinischen Unterstützung der ganzen Familie und gezielten Lebensmittelversorgung gut, so dass sie nach einer erneuten Untersuchung in Kabul und Zustimmung der Kardiologen im Ariana Privatkrankenhaus am Herzen operiert werden konnte.
Die OP verlief komplikationslos, so dass Mohsina bereits kurze Zeit später nach Hause entlassen werden konnte.

Zwischenzeitlich wächst die Anzahl Kinder, die mit einem angeborenen Herzfehler zu uns kommen und eine dringende Herzoperation benötigen. Um auch diesen Kindern, wie Mohsina, Wahida, Abobakr und Malika helfen zu können, bitten wir Sie um Unterstützung.

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Land: Afghanistan

Projekt Telemedizin