Brotverteilung
Brotverteilung an Bedürftige
Um ein Zeichen gegen die große Hungersnot in Afghanistan zu setzen, verteilt KinderBerg Brot an bedürftige Menschen in der Projektregion Feyzabad.
Nach der Machtübernahme durch die Taliban vor einem Jahr, ist das Land weiterhin international isoliert und fast die Hälfte der Bevölkerung ist von akutem Hunger bedroht. Zum diesjährigen islamischen Opferfest verteilt KinderBerg Brotlaibe an Frauen, Kinder, Alte und Mittellose, die in dieser Krise am meisten leiden.
Die anhaltend dramatische wirtschaftliche Lage und Hungerskatastrophe des Landes spüren wir auch in den KinderBerg Projekten. Seit Beginn des Jahres wurden fast 3.000 Unterernährte, Risikoschwanger, Neugeborene, Kranke, Waisen, Inhaftierte und sozialschwache Familien direkt durch KinderBerg in Feyzabad versorgt und betreut. Es gibt aber noch viel mehr Betroffene, die Hilfe brauchen! Wir stoßen jedoch an unsere Kapazitätsgrenzen. Um so viele Menschen wie möglich vor Hunger, Leid und Krankheit zu bewahren, brauchen wir Ihre Unterstützung.
Afghanische Flüchtlinge in Deutschland
Ausbildung - Arbeit - Aufenthalt
Seit 2018 unterstützen wir junge Menschen aus Afghanistan bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und leisten eine fortlaufende pädagogische und soziale Betreuung während der Ausbildung.
Zwischenzeitlich wurde das Angebot erweitert und wir helfen auch afghanischen Geflüchteten die noch in Duldung sind, bei der Jobsuche und bei der Beantragung eines Aufenthaltstitels.
Wenn du in diesen Bereichen Hilfe benötigst, melde dich einfach per WhatsApp bei mir, dann suchen wir gemeinsam nach einer Lösung.
Kontakt:
Martin Härer
Projektleitung Ausbildung – Arbeit – Aufenthalt
Tel: 015202849035
E-Mail
Afghanische Diaspora in Deutschland
"Wie viel kann ein Land noch ertragen?"
Am 28. Juni 2022 veranstaltete das Bundesaußenministerium die Konferenz „Afghanische Diaspora in Deutschland“. Unsere Mitarbeiterin Aisha Khurram nahm daran teil und trat als Rednerin auf.

Außenministerin Annalena Baerbock hielt die Eröffnungsrede (englische Version) und sie begann mit einem Zitat von Aisha: „Wie viel kann ein Land noch ertragen?“. Diesen Satz schrieb Aisha als Reaktion auf einen tödlichen Anschlag auf eine Schule in Kabul und die Verbannung afghanischer Mädchen aus den Klassenzimmern des ganzen Landes.
Baerbock betonte die Solidarität und Loyalität der deutschen Bundesregierung mit den aus dem Land vertriebenen Afghanen und sagte weitere Unterstützungen für die in Afghanistan lebenden Menschen zu.
Afghanische Stimmen, die sich für ein freies Afghanistan einsetzen, standen im Mittelpunkt dieser Konferenz. So forderte auch Aisha Khurram in ihrer bewegenden Rede (englische Version) dazu auf, die Not der afghanischen Zivilgesellschaft zu verbessern.
Aus der Interaktion mit der afghanischen Diaspora schilderte der Sonderbeauftragte der deutschen Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan Dr. Jasper Wieck seine Erkenntnisse:
- die Zivilgesellschaft in Afghanistan lebt noch
- sie braucht Unterstützung, um zu überleben
- die Reise der Zusammenarbeit hat gerade erst begonnen
- alle Akteure sind in ihrem Engagement für eine bessere Zukunft für die Afghanen vereint

Datum: 28.Juni 2022
Ort: Auswärtiges Amt, Berlin
Afghanische Diaspora in Deutschland: Unterstützung der Zivilgesellschaft in Afghanistan
Die ersten Gäste
Ankunft der ersten Gäste im Ukraine-Projekthaus
Anfang Juni sind die ersten beiden ukrainischen Familien bei uns eingezogen. Aus einem Stuttgarter Krankenhaus erhielten wir die Anfrage, eine krebskranke Frau zusammen mit ihrer Tochter bei uns aufzunehmen. Sie hätte ansonsten zurück ins Flüchtlingsheim gemusst, was in ihrer gesundheitlich schlechten Situation eine zusätzlich große Belastung gewesen wäre.

Die zweite Familie konnte aus der Ukraine ausreisen. Der Vater erhielt die Erlaubnis seine Frau und Kinder außer Landes zu bringen und musste selber nach kurzem Aufenthalt bei uns zurück in das von Krieg gebeutelte Land. Die ersten Tage sind besonders für die beiden Kinder nicht leicht. Sie haben viele neue Eindrücke zu verarbeiten, ein neues zuhause, eine fremde Umgebung und Sprache, die alte vertraute Heimat und den Vater zurückzulassen fällt schwer. Mit Hilfe unserer Projektmitarbeiter, der Unterstützung ukrainischer Vereine, unserem Projekttherapiehund, einem Flüchtlingskätzchen gelingen die Eingewöhnung und das Ankommen im Haus.
Längst können sich unsere neuen Gäste nicht „in gemachte Betten“ legen und es gibt vieles zu tun. Bei handwerklichen Tätigkeiten, Möbelaufbau, Einrichten der Zimmer ist aktive Mitarbeit und Mitgestaltung soweit wie möglich willkommen. Die anstehenden Behördengänge und Registrierungsprozesse erweisen sich als zäh und mühselig. Die Antragstellung zur Aufenthaltserlaubnis und dem damit verbundenen Krankenversicherungsschutz ist trotz Unterstützung der Krankenkassen kompliziert und langwierig.
Der Antragsdschungel könnte ohne unsere Projektleitung kaum gemeistert werden. Die Ausstellung eines Rezeptes, das über ein einfaches Medikament hinausgeht, von unseren Gästen mit ihren besonderen Bedürfnissen jedoch dringend gebraucht wird, ist schwierig und die Kosten müssen vorläufig durch Spendengelder gedeckt werden.
Dennoch sind alle zuversichtlich und beginnen den neuen Alltag gut zu meistern. Alsbald stehen Sprach- und Integrationskurse, sowie Therapie – und Spielegruppen unter ärztlicher Betreuung auf dem Programm. Schon jetzt wird deutlich, was die vielen ehrenamtlichen Strukturen in diesem Projekt leisten und ohne sie nicht möglich wäre.
In den kommenden Tagen werden die nächsten ukrainischen Familien mit besonderen Bedürfnissen am VeroBerg erwartet. тепле привітання! Das ist ukrainisch und heißt „Herzlich Willkommen“.
Abbas letzter Wunsch
Palliativmedizin und Sterbebegleitung für Kinder
Vor einigen Tagen ist Abbas, einer unserer Patienten, gestorben. Er war unheilbar krank, wurde dennoch von uns versorgt und lag uns allen sehr am Herzen. Viele, vor allem weibliche Mitarbeiterinnen, die ihn gut kannten, gingen daraufhin zu seiner Familie und brachten ihnen Reis, Bohnen, Öl, Dinge, die sie für die Gäste zur Beerdigung und den 3 Tagen danach benötigen.

Noch vor wenigen Wochen sagte Abbas, wie gerne er wieder in die Schule gehen würde. Er wusste, dass er sterbenskrank ist und sein letzter Wunsch war, einen Fernseher zu bekommen. Diesen Wunsch konnten wir ihm erfüllen. Wir habe ihn gebeten, er solle sich Dokumentationen über die Natur, andere Länder und lustige Filme anschauen, keine Nachrichten.
Abbas starb an einer Leberzirrhose. Er hatte sich mit dem Hepatitis Virus infiziert und daraus eine chronische Hepatitis entwickelt, die unbehandelt blieb. So entwickelte er eine Leberzirrhose an der er jetzt starb. In Afghanistan sehen wir immer mehr Kinder die an schweren Krankheiten leiden. Diese könnten vermieden werden, wenn die medizinische Basisversorgung in Afghanistan besser wäre.
KinderBerg hat sich entschieden, Kinder wie Abbas bis in den Tod zu begleiten, um sie palliativ zu behandeln und Ihnen – wenn möglich – auf Ihrem letzten Weg noch Herzenswünsche zu erfüllen.
Ausbau Unterernährtenstation
Projektmaßnahmen
Angesichts der humanitären Notlage in Afghanistan spitzt sich die Situation für die Zivilbevölkerung immer weiter zu. Hunger und Armut greifen um sich und besonders Frauen und ihre Kinder sind mehr denn je auf externe Hilfe angewiesen.
Diese Tatsache erleben wir aktuell täglich vor unserem Gesundheitshaus in Feyzabad. Verzweifelte Frauen klopfen mit ihren Kindern an unsere Türen und flehen um Unterstützung und Aufnahme. Bei einer ersten Sichtung durch das Triage-Verfahren erkennen unsere Hebammen schnell, dass die Kinder hungrig sind und zum Teil alarmierende Symptome von Mangel- und Unterernährung aufweisen. Die Warteliste zur stationären Aufnahme wird täglich länger und lässt sich längst nicht mehr mit der Bettenkapazität unserer Unterernährtenstation vereinbaren. Um dennoch so viele notleidende Frauen und Kinder zu versorgen, ist ein Ausbau unserer Station durch das Anmieten eines weiteren Gebäudes unerlässlich. Hierzu benötigen wir Ihre Hilfe und bitten Sie für die Erweiterung der Unterernährtenstation im KinderBerg Gesundheitshaus zu spenden.
Oliver Wendel
Oliver Wendel
Webseitengestaltung und -pflege, Erstellung und Bearbeitung von Fotos und Videos
Geht nicht gibt’s nicht!
Oliver Wendel ist freiberuflicher Fotograf, Videograph und Webseitengestalter.

Lebensmittel für ein Waisenhaus
Lebensmittelhilfe für Waisenkinder
972 kg Reis, 486 Liter Öl, 324 kg Bohnen, 216 kg Erbsen, 270 kg Zwiebeln, 432 kg Kartoffeln, 59 Dosen Tomatenmark, 54 kg Salz, 90 Kartons Milch, 108 Pakete Makkaroni, 27 kg Tee stellt die Hilfslieferung dar, die KinderBerg Mitarbeiter am 11. April 2022 auf den LKW verladen und in das am Rande der Provinzhauptstadt gelegene Waisenhaus transportieren. Am Eingangstor werden sie bereits vorfreudig von den älteren Jungs erwartet, die sie einlassen und die Ausladung der so dringend benötigten Nahrungsmittel übernehmen.
Die Finanzierung der staatlichen Einrichtung hängt am Tropf internationaler Unterstützung, die seit der Ausrufung des international nicht anerkannten Islamischen Emirates seit Monaten ausbleibt. Seit der Machtübernahme ist das Regime der Taliban nicht in der Lage für soziale Einrichtungen wie das Waisenhaus die Verantwortung zu tragen.
Um die Nahrungssicherheit der benachteiligten Kinder kurzfristig zu gewährleisten und ihnen zumindest eine warme Mahlzeit am Tag zu ermöglichen, versorgt KinderBerg die ca. 180 Waisen seit 5 Monaten mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln.
240 Layla Kits
Starthilfe für Neugeborene und unterernährte Kinder
Zur Erstausstattung für die Babys und Kleinkinder in der KinderBerg Entbindungs- und Unterernährtenstation wurden Anfang des Monats 240 Layla Kits in Auftrag gegeben.
Ein Paket, das nach der Model-Schulungspuppe „Layla“ bennant ist, beinhaltet ein Set aus 10 wiederverwertbaren Windelhöschen, 2 Hemdchen, 2 Höschen, 1 Mützchen und 1 Wickeldecke welche die Mütter während ihrer stationären Aufnahme erhalten und als Starter-Kit für Ihre Neugeborenen und unterernährten Kinder mit auf den Weg bekommen.
Den zur Herstellung benötigten Baumwollstoff bezieht KinderBerg von regionalen Märkten in Feyzabad. Aktuell übernehmen sozial benachteiligte Waisenmädchen und Schülerinnen die Näharbeiten der Kindertextilien, nachdem sie zuvor während eines mehrwöchigen Nähkurses bei einer lokalen Organisation das Handwerk erlernt haben, deren Werkstätten zur Produktion nutzen können und sich so einen kleinen Verdienst erwirtschaften können. Vor der gesamten Fertigstellung des Auftrages konnten nun durch unsere Hebammen die ersten 50 Sets auf Qualität geprüft und abgenommen werden.
Farahdibah Kohestani
Farahdiba Kohistani
Medizinische Assistentin im Ehrenamt
Farahdiba Kohistani, 1998 in Kabul geboren, ist seit Anfang 2022 als „Junior Medical Assistant“ und fachkundige medizinische Mitarbeiterin für das KinderBerg Telemedizin-Projekt in Afghanistan tätig. Nach erfolgreichem Schulabschluss an der Malalai Mädchenschule mit Bestnoten, ist sie inzwischen als herausragende Medizinstudentin im 5. Studienjahr an der medizinischen Hochschule in Kabul eingeschrieben. Seit die Taliban Anfang des Jahres ein Berufsverbot für Frauen in Nichtregierungsorganisationen ausgerufen hat und KinderBerg das Mutter-Kind Haus in Feyzabad schließen musste, übt sie ihre Tätigkeit im Ehrenamt aus.
In Ihrer Funktion als medizinische Assistentin unterstützt Farahdiba das KinderBerg Team bei der Verwaltung und Umsetzung des Telemedizin-Projektes. Sie organisiert die Voruntersuchungen für die Patienten, übernimmt die Dokumentation ihrer Krankenakten und begleitet die Kranken aus der Provinz Badakhshan während ihrer stationären Aufenthalte in Kabul. Im Rahmen der telemedizinischen Konsultationen und Videoschaltungen mit den internationalen Spezialisten übernimmt sie die Korrespondenz und übersetzt die Gesundheitsanliegen der Patienten.
Vor Ihrem Medizinstudium und Ihrer Tätigkeit bei KinderBerg engagierte sich Farahdiba ehrenamtlich als Menschenrechtlerin und Reporterin für Netzwerke der Zivilgesellschaft und Menschenrechte (Civil Society and Human Rights Networks). Diese Tätigkeit inspirierte und motivierte sie, um als Medizinerin eine Hilfe für schutzbedürftige Mitglieder der Gesellschaft, so wie die Patienten KinderBergs, da zu sein.