Barbara-Künkelin Preis (1994)
Barbara-Künkelin Preis für Suzana Lipovac

Im Jahr 1994 wurde Suzana Lipovac der Barbara Kükelin Preis überreicht.
Laudatio von Hildegard Lüning
Getrübtes Mutterglück
Mrs. Hadiqa's getrübtes Mutterglück
Miss Hadiqa und ihre Familie aus dem Jurm Distrikt gehören zu besonders bemerkenswerten Gästen des Mutter-Kind-Haus. Im Provinzkrankenhaus bringt sie Drillinge zur Welt und wird von dort in unser KinderBerg Gästehaus überwiesen.

Anstelle von Mutterglück umtreiben die nun fünffache Mutter jedoch Verzweiflung und Sorge. Unsere Mitarbeiter hören mit, wie sie ihren Zimmer-nachbarinnen zuraunt, dass sie wohl eines ihrer drei neugeborenen Töchter verkaufen müsse, in der Hoffnung, so zumindest ihre anderen Kinder versorgen zu können – bei dem Wenigen, was sie und ihr Mann, ein armer Landarbeiter, besitzen. KinderBerg ermöglicht der Familie einen zweimonatigen Aufenthalt im Gästehaus, so dass sich die drei Frühchen körperlich gesund und stark entwickeln.
In dieser Zeit wächst auch die seelische Kraft der ganzen Familie. Die spürbar große Liebe schenkt ihnen Hoffnung und Zuversicht. Als sie wieder nach Hause zurückkehren, geben wir der Familie für die nächsten Monate Grundnahrungsmittel mit und unsere Hebammen besuchen sie regelmäßig.
Heute treffen sie dort eine gesunde Familie, mit einer außergewöhnlich starken und dankbaren Frau, an.
Martin Härer
Martin Härer
Projektleiter Integration
- Coach für Arbeit und Ausbildung
Gib einem Menschen einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag.
Lehre einen Menschen zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.
(frei nach Konfuzius).
Nach dieser Leitidee begleite ich im Rahmen meiner Arbeit bei Kinderberg e.V. junge Flüchtlinge aus Afghanistan, damit sie hier in Deutschland eine Chance für eine gute Zukunft erhalten. Dies gelingt am besten, wenn junge Migranten*innen eine Ausbildung machen und gute Sprachkenntnisse in Deutsch erwerben. Dann steht ihnen die Türe offen für einen Aufenthaltstitel als Schritt in eine sichere Zukunft.
Ich bin selbst in den 1950er Jahren in einfachen Verhältnissen aufgewachsen und habe erlebt, wie wichtig es ist, dass man als junger Mensch von der Gesellschaft eine Chance bekommt.
Nach meiner Ausbildung als Mechatroniker im Jahr 1969 gab es durch politische und gesellschaftliche Veränderungen u.a. mit der Einführung von BAFÖG, finanzielle Unterstützung für Schule und Studium.
Ab 1970 besuchte ich wieder die Schule zur mittlen Reife und anschließend die Hochschulreife.
Nach dem Wehrdienst folgte das Studium in Mechatronik an der Hochschule Aalen und Elektrotechnik an der Universität Stuttgart.
Nach der Lehrerausbildung für das Lehramt an beruflichen Schulen wollte ich nun selbst Chancengeber für junge Menschen sein. Während meiner 40-jährigen Tätigkeit an der Schule habe ich mit vielen jungen Leuten aus allen gesellschaftlichen Schichten gearbeitet und konnte eine Vielzahl von beruflich erfolgreichen Lebensläufen verfolgen.
Seit 2017 bin ich im Ruhestand und arbeite als Ausbildungs-Coach für junge afghanische Flüchtlinge bei Kinderberg e.V. Es macht mir große Freude zu beobachten, wie sich ehemalige Flüchtlinge mit einem Berufsabschluss Schritt für Schritt in die Gesellschaft integrieren.
Diese jungen Leute haben eine Chance bekommen und genutzt. Jetzt können sie ein selbstbestimmtes Leben führen.

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+49 711 13 99 40 0
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Aisha Khurram
Aisha Khurram
Unterstützung Projektarbeit im Ehrenamt
Aisha Khurram, 22 Jahre, ist die ehemalige afghanische Jugendbeauftragte bei den Vereinten Nationen. Ihr Grundstudium absolvierte sie an der Fakultät für Rechts- und Politikwissenschaften an der Universität Kabul. Im August 2021, einen Monat vor ihrem Abschluss, kam es zum Sturz der afghanischen Regierung. Nach der Machtübernahme durch die Taliban floh sie aus Afghanistan und lebt seitdem in Deutschland. Hier konnte sie, dank eines Stipendiums des Bard College Berlin und mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung, ihr Studium wieder aufnehmen, um Ihre Ausbildung fortsetzen und abschließen zu können.
In Afghanistan war Aisha in der Friedensbewegung aktiv und setzte sich für eine sinnvolle Beteiligung der afghanischen Jugend am afghanischen Friedensprozess ein, indem sie den nationalen Jugendkonsens für den Frieden mitbegründete und Mitglied der Initiative für junge Friedensvermittlerinnen der Konrad-Adenauer-Stiftung Afghanistan wurde.
Während ihres Studiums am Bard College Berlin lernte sie KinderBerg International kennen und unterstützt seitdem das internationale Management bei der Umsetzung von Entwicklungsprojekten in Afghanistan ehrenamtlich.

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Oleksandr Ivanytskyi
Oleksandr Ivanytskyi
Projektleiter und Übersetzer „Veronika-Projekt“
Bereits am ersten Tag meiner Ankunft in Deutschland erfuhr ich von KinderBerg International. Am Stuttgarter Bahnhof, wo ich einige Tage übernachten musste, erzählte mir ein Freiwilligenhelfer von dieser Hilfsorganisation.
Wie der Zufall es wollte kontaktierte mich KinderBerg eine Woche später und bat mich für eine ukrainische Frau während eines Krankenhausbesuchs im Rahmen ihrer Krebsbehandlung, zu übersetzen. So begann meine Freundschaft zu KinderBerg und jetzt gehöre ich dazu.
Nach einem Psychologiestudium nahm ich an einem FSJ (freiwilliges soziales Jahr) in Deutschland teil und arbeitete 18 Monate mit Kindern mit körperlichen und geistigen Behinderungen.
Durch meine gesammelten Erfahrungen wurde mir im Laufe der Jahre klar, dass ich mit Menschen arbeiten wollte, die Unterstützung benötigten und ohne diese selbst nicht zurechtkommen.
Deshalb interessierte ich mich sofort für die Aktivitäten von KinderBerg und freue mich mit meiner Arbeit einen Beitrag zu leisten, um meinen vor dem Krieg nach Deutschland geflohenen Landsleuten helfen zu können.

Telefon:
+49(0)15257659731
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Sharif Ahmad
Sharif Ahmad
Flüchtlingsbetreuer und Übersetzer
Ich bin Sharif Ahmad und komme aus der Provinz Kunduz, in Afghanistan. Vor ca. 15 Jahren lernte ich KinderBerg kennen, da sie in meinem Heimatdorf Dashte Archi über mehrere Jahre eine Klinik betrieben und unseren Familien eine medizinische Gesundheitsversorgung ermöglichten.
Ab 2018 habe ich vier Jahre für KinderBerg in Stuttgart in der Beratung afghanischer Flüchtlinge aus Baden-Württemberg gearbeitet. Seit dem engagiere ich mich ehrenamtlich und unterstütze KinderBerg in der Betreuung von Flüchtlingen und bei Übersetzungsarbeiten. Manchmal fliege ich auch nach Afghanistan, um meine Familie und unsere Projekte zu besuchen.
Ich liebe es mit KinderBerg zusammen zu arbeiten, um Menschen in Not zu helfen.

Alireza Noori
Alireza Noori
Flüchtlingsbetreuer und Übersetzer
Wenn du morgens aufwachst und denkst, dass die Zukunft besser sein wird, ist das ein schöner Tag.
Es macht mir Freude für KinderBerg International e.V. tätig zu sein. Im Projekt in Stuttgart haben wir es vor allem mit Afghanen zu tun, die Probleme haben und nach Lösungen oder Informationen suchen.
Hasan K. beispielsweise flüchtete 2012 nach Deutschland, wohnt jetzt in Stuttgart und ist seit 2013 berufstätig. Seine Familie konnte erst im August 2021 nach Deutschland nachziehen. Daher hat er KinderBerg aufgesucht und um Unterstützung gebeten. Im Rahmen unserer Möglichkeiten konnten wir ihm und seiner Familie bei Formalitäten, Übersetzungen, Behördengängen, Einschulung etc. helfen.
Ali Reza ist selbst mit seiner Familie 2015 nach Deutschland gekommen und kann die Leute die KinderBerg aufsuchen gut verstehen. Nach seiner Ankunft in Deutschland erhielt er Unterstützung von Menschen aus dem Flüchtlingskreis Feuerbach, konnte die Schule besuchen und 2018 erfolgreich mit dem Fachabitur abschließen. Seit 2019 studiert er Klima Engineering an der Technischen Hochschule Stuttgart. Als leidenschaftlicher Hobbyfotograf hat er bereits an mehreren Fotoprojekten und Ausstellungen zum Thema Asyl und Integration teilgenommen. Seit Anfang 2022 engagiert er sich ehrenamtlich und unterstützt KinderBerg in der Betreuung von Flüchtlingen und bei Übersetzungsarbeiten.

Abdul Wadood Ziaey
Abdul Wadood Ziaey
Unterstützung KinderBerg Afghanistan im Ehrenamt
NEVER STOP LEARNING
BECAUSE LIFE WILL NEVER STOP TEACHING
Abdul Wadood Ziaey stammt aus dem Distrikt Raghistan. Nach seinem Studium an der Borna Universität in Feyzabad, mit einem Bachelor-Abschluss der Betriebswirtschaft, war er bereits für verschiedene Hilfsorganisationen (Mission East, Women for Afghan Women, Medair etc.) in der Entwicklungszusammenarbeit in Afghanistan tätig.
Von Oktober 2021 bis Juli 2023 leitete er die KinderBerg-Projekte in Badakhshan und engagiert sich zusammen mit dem AFG Mitarbeiter Team in herausragendem Maße für die Belange der notleidenden Zivilbevölkerung. Seit Schließung des Mutter-Kind-Haus in Feyzabad engagiert er sich ehrenamtlich für die Belange KinderBergs in Afghanistan.
Rohina Hesarmuhal
Rohina Hesarmuhal
Unterstützung der Afghanistan Projekte im Ehrenamt
PEOPLE CAN AND DO CHANGE
Rohina Hesarmuhal kommt gebürtig aus der Provinzhauptstadt Feyzabad in Badakhshan. Nach Ihrem Schulabschluss an der Mukhfi High School 2013 absolvierte sie eine dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester und erwarb 2018 Ihr Krankenpflegediplom. Sie besuchte diverse Workshops im Gesundheitsbereich, arbeitete ehrenamtlich im Provinzkrankenhaus und spezialisierte sich im Laufe der Zeit bei Ihrer Arbeit auf „Mutter-Kind-Gesundheit“.
Von Oktober 2021 bis September 2022 leitete Rohina die Mutter-und-Kind-Station unseres KinderBerg „German Health House“ in Feyzabad.
Heute engagiert sie sich weiterhin mit einem unermüdlichen Tatendrang für die Ärmsten der Armen und setzt sich ehrenamtlich mit Herz, Verstand und Professionalität für die Kleinsten und Hilflosesten ein.
Prof. Dr. med. Norbert Meenen
Prof. Dr. med. Norbert Meenen
Senior Medical Advisor
Chirurg, Unfallchirurg und Orthopäde in Hamburg. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit in der Universitätsklinik Eppendorf als leitender Oberarzt, jetzt als Sektionsleiter junge Sportmedizin in der Asklepios Klinik St. Georg. Spezialisiert auch in Behandlung von Kindern und Jugendlichen u.a. als Leiter der Kindersportmedizin im Altonaer Kinderkrankenhaus Hamburg von 2008 bis 2014.
Herr Meenen stieß 2021 zu KinderBerg nach dem Auszug der NATO und der Bundeswehr, weil ihn das Leid der afghanischen Bevölkerung, vor allem kranker und verletzter Kinder in Afghanistan bewegte und er einen Beitrag zur Lösung des humanitären Problems leisten wollte. Gerade in der Situation der Verschlechterung der medizinischen Versorgung durch den ersatzlosen Wegfall der Finanzierung westlicher humanitärer Hilfe wollte er die vor Ort verbliebenen etablierten Fähigkeiten und Ressourcen von KinderBerg unterstützen: Seit Jahren tätige Frauen und Männer, die sich in der afghanischen Zivilgesellschaft in der Hilfe für kranke und verletzte Mitbürger/innen engagieren, sollen damit professionelle, auf modernsten Erkenntnis basierender Hilfe bei ihrer Tätigkeit erhalten.
Möglich wird das heute durch Online-Kommunikation unter anderem mit ZOOM-Konferenzen, bei denen Herr Meenen über eine große Erfahrung verfügt, indem er jahrelang ein chinesisches Projekt gegen den Ertrinkungstod vor Ort und mit der telemedizinischen Ausbildung von Schwimmlehrern unterstützte.

Telefon: +49 711 13 99 40 0
info@kinderberg.org